Weeze Ryanair erwartet schmalere Gewinne

Weeze · Wenn das kommende Jahr so läuft, wie Michael O'Leary es sich vorstellt, wird Ryanair am Ende von "Düsseldorf (Weeze)" aus mehr Passagiere befördert haben als die Lufthansa von "Düsseldorf International". In Ryanairs Bilanz machen die zwei Millionen Fluggäste in Weeze freilich nur einen Bruchteil aus.

 Im April verzeichnete Ryanair (ebenfalls wie alle Airlines) einen Rückgang bei Passagieren und Maschinen-Auslastung.

Im April verzeichnete Ryanair (ebenfalls wie alle Airlines) einen Rückgang bei Passagieren und Maschinen-Auslastung.

Foto: Ulli Tückmantel

Um nochmals 22 Prozent auf 52 Millionen soll ihre Zahl steigen — und Lufthansa damit nicht nur in Düsseldorf, sondern international überall überflügeln. 2006 kletterte die Passagierzahl Ryanairs von 34,8 auf 42,5 Millionen.

Winter könnte "schwierig" werden

Während Ryanair — wie alle Airlines — 2007 einen weicheren Markt mit geringeren Profitsteigerungen erwartet, soll das Wachstum des Unternehmens dennoch ungebrochen weiter gehen. Im April verzeichnete Ryanair (ebenfalls wie alle Airlines) einen Rückgang bei Passagieren und Maschinen-Auslastung. Der Winter könnte, so Ryanair, "schwierig" werden. Neben Weeze und Bristol soll in diesem Jahr eine weitere Basis eröffnet werden. Wo, sagte Sprecherin Katja Zarbock, die die Ryanair-Zahlen in Frankfurt mit Finanz-Controllerin Tracey McCann vorstellte, nicht. Insgesamt sollen (einschließlich Weeze und Bristol) 50 weitere Routen zu den bestehenden hinzukommen. Die Entscheidung über die Slots, die Ryanair für Weeze in Madrid beantragt hat, ist noch nicht gefallen.

Die Iren gehen davon aus, dass am Ende des laufenden Geschäftsjahres weniger Konkurrenten übrig sein werden. McCann: "Sie werden nicht unbedingt vom Markt verschwinden, aber wir rechnen mit weiteren Fusionen." Zur Entwicklung in den einzelnen Ländern machten Ryanair wie gewohnt keine Angaben. Zu den Überlegungen Michael O'Learys, abseits der reinen Low-Cost-Lehre in Zukunft Flüge in die USA anzubieten, stellte Katja Zarbock klar: "Das würde eine eigene Gesellschaft tun, nicht aber Ryanair."

Der Durchschnittspreis der Ryanair-Tickets kletterte im vergangenen Jahr durchschnittlich um sieben Prozent von 41 auf 44 Euro inklusive aller Steuern und Gebühren. Pro Passagier steigerte Ryanair seinen Umsatz um acht Prozent von 49 und 53 Euro, die Auslastung der Maschinen sank minimal auf 82 Prozent. Verdient hat die irische Billigairline im vergangenen Geschäftsjahr, das am 31. März endete, prächtig: Ein Plus von 32 Prozent beim Umsatz, der von 1,69 auf 2,24 Milliarden Euro stieg, ein Plus in gleicher Prozenthöhe beim Gewinn nach Steuern, der von 301,5 auf 401,4 Millionen Euro kletterte.

Die Zahlen

Die irische Billig-Airline Ryanair rechnet für das laufende Jahr mit einem schwächeren Markt und einem deutlichen Rückgang der Gewinne. Nach dem Rekordjahr 2006 könnte unter dem Strich in diesem Jahr nur noch ein Plus von fünf Prozent übrig bleiben - trotz eines erwarteten Passagier-Wachstums um 22 Prozent auf dann 52 Millionen pro Jahr.

(RP)
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