Kevelaer Rita Süßmuth: "Keine Angst vor Überfremdung"

Kevelaer · Die ehemalige Bundestagspräsidentin und Fachfrau für Integration, Professor Rita Süssmuth, hat im Café Crèperie ARTig aus ihrem Buch " Migration und Integration – Testfall für unsere Gesellschaft" einen Teil des Briefes vorgelesen, den ein Asylbewerber einem imaginären Freund geschrieben hat.

 Rita Süssmuth.

Rita Süssmuth.

Foto: NGZ

Die ehemalige Bundestagspräsidentin und Fachfrau für Integration, Professor Rita Süssmuth, hat im Café Crèperie ARTig aus ihrem Buch " Migration und Integration — Testfall für unsere Gesellschaft" einen Teil des Briefes vorgelesen, den ein Asylbewerber einem imaginären Freund geschrieben hat.

Im ARTig konnte man die zunehmende Betroffenheit der Gäste förmlich spüren, die anschließende Diskussion sie dicht und konstruktiv gewesen, sagten Teilnehmer. Wo Menschen ihre Identität bewahren können, gegenseitiges Lernen und Akzeptieren Normalität sind, und wo man aufeinander zugeht, da kann Integration gelingen, fasste Süßmuth ihre Erkenntnisse zusammen. Integration, die nicht dazu führe, einen Einheitsbrei zu schaffen, in dem sich jeder verliert, könne eine Bereicherung für alle sein. Beharrlichkeit und gegenseitiger Respekt seien dabei wichtige Bausteine einer zunehmend globalisierenden Gesellschaft.

Angst vor Überfremdung sei überflüssig, wenn die Vielfalt der Kulturen zu gemeinschaftlichen Lebensmodellen genutzt würde. Insbesondere nachbarschaftliches Miteinander sei wichtig. "Hierzu bedarf es eines jeden einzelnen Menschen, der auf andere zugeht und die Tür zum Kennenlernen öffnet", sagte die Rednerin.

Mit dem Besuch von Rita Süssmuth endet der Monat zur Integration im Café ARTig. Die Foto-Ausstellung von Eva-Maria Noack "Integration, Gesichter und Kulturen", das Konzert des Musikers Hesen Kanjo und das Bürgergespräch mit Bürgermeister Axel Stibi zum Thema haben viele weitere Denkanstöße gegeben und tragen vielleicht auch dazu bei, Zusammenleben von Einheimischen und Bürgern mit Migrationshintergrund auch in Kevelaer zu erleichtern, hofft Café-Betreiber Jörg von der Höh.

(RP)
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