Annette Wozny-Koepp über ihre Reise durch Costa Rica Brüllaffen-Wecker im Morgengrauen

Weeze · Die Globetrotterin berichtet am Donnerstag mit Hansi Koepp in Weeze von ihrer Reise durch Costa Rica.

 Auf ihrer Reise durch Costa Rica traf Wozny-Koepp (u.l. Mitte) auf viele exotische Tiere: Von Tukanen (o.l.) über Basilisken (o.r.) bis hin zu Faultier-Mamas samt Nachwuchs.

Auf ihrer Reise durch Costa Rica traf Wozny-Koepp (u.l. Mitte) auf viele exotische Tiere: Von Tukanen (o.l.) über Basilisken (o.r.) bis hin zu Faultier-Mamas samt Nachwuchs.

Foto: Globetrotter Koepp

Costa Rica heißt übersetzt „Reiche Küste“. Und diesen Namen trägt das Land nicht ohne Grund. Denn in Mittelamerika, wo einst der nord- und südamerikanische Kontinent aufeinanderstießen, hat sich auf kleinem Raum eine beeindruckend große Artenvielfalt herausgebildet. Die Globetrotter Annette Wozny-Koepp und Hansi Koepp aus Goch waren zwölf Wochen lang in dem südamerikanischen Land unterwegs. Am Donnerstag, 22. November, berichten sie auf Einladung der VHS im Wellenbrecher Weeze ab 19.30 Uhr von ihrer Reise zu mystischen Nebelwäldern, rauchenden Vulkanen und dicht bewachsenen Regenwäldern mit einer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt. Eintritt: fünf Euro, ermäßigt 2,50 Euro.

Wie sind Sie durch Costa Rica gereist?

Annette Wozny-Koepp: Wer uns kennt, der ahnt, dass wir eine individuelle Reise mit einem Leihwagen unternommen haben. Costa Rica ist ungefähr so groß wie die Schweiz. Es ist uns gelungen, in drei Wochen quasi alle zwölf Vegetationszonen zu sehen. Einige Orte konnten wir nur erreichen, indem wir vom Wagen auf das Boot umstiegen und Flüsse durchquerten oder Mangrovensümpfe befuhren. Aber der Aufwand hat sich gelohnt, denn dieses überschaubare Land bietet eine unglaubliche Tier- und Pflanzenwelt. Diese Arten haben es geschafft, beim Auseinanderdriften des Kontinents eine Überlebensnische zu finden. Das erklärt auch, warum es dort noch die Riesenechsen gibt, die man sonst nur auf den Galapagosinseln findet.

Haben Sie in Costa Rica die oft zitierte „unberührte Natur“ erleben können?

Wozny-Koepp: Leider gibt es im Land heute nur noch drei bis vier Prozent des einstigen Waldbestandes. Auf diese Problematik gehe ich auch im Vortrag ein. „Unberührte Natur“ ist ein oft gebrauchtes Marketing-Wort, das aber in ausgewählten Gebieten seine Berechtigung hat. Im Südwesten, im Nationalpark Corcovado, gibt es noch Primärregenwald. Dort sind viele vom Aussterben bedrohte Tiere zu beobachten, beispielsweise die seltenen Wildkatzenarten Jaguar, Ozelot, Leopard, Puma und Jaguarundi. Ein anderes Beispiel ist das Bergdorf San Gerade de Dota, das nur erreicht werden kann, wenn man den höchsten Gebirgszug über den „Cerro de la Muerte“, also den Gipfel des Todes, passiert. Dort findet man den sehr seltenen Vogel Quetzal. Er lebt nur in den Nebelwäldern Mittelamerikas. Der beeindruckende Balzflug des Männchens mit seiner ein Meter langen Schwanzfeder zieht Ornithologen aus der ganzen Welt an. Ohnehin ist die Vielfalt und Farbenpracht der Vogelwelt Costa Ricas bemerkenswert.

Gab es auch Tierarten, die Ihnen gefährlich geworden sind?

Wozny-Koepp: Gefährlich nicht, aber wenn die Brüllaffen uns im Morgengrauen mit bedrohlichen Schreien weckten, war uns das in diesem Moment vielleicht sogar ein Hauch Natur zu viel (lacht).

Welchem Menschenschlag sind Sie in Costa Rica begegnet?

Wozny-Koepp: Die Einwohner nennt man Tico oder Tica, was so viel wie Brüderchen und Schwesterchen bedeutet. Das ist schon ein versteckter Verweis auf ihre Mentalität: Sie sehnen sich nach Harmonie und versuchen, Probleme durch Kompromisse zu lösen. Die eigentlichen Ureinwohner findet man aber kaum noch. Die indigenen Stämme machen nur noch zwei Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Deren Nachfahren haben sich in den letzten 500 Jahren stark mit den Zuwanderern aller möglichen Ethnien vermischt.

Gab es auch nennenswerte Sehenswürdigkeiten in den Städten?

Wozny-Koepp: Sicherlich. Vor allem geballt um die Hauptstadt San José. Da sind wir aber nicht die richtigen Ansprechpartner. Uns hat es direkt in die Natur gezogen. Neben den Urwäldern haben wir uns aber natürlich auch gern die tollen Strände mit den tosenden Pazifikwellen und dem wunderbaren Karibikflair gefallen lassen.

 Annette Wozny-Koepp liebt Reisereportagen.

Annette Wozny-Koepp liebt Reisereportagen.

Foto: Globetrotter Koepp
Rees: Annette Wozny-Koepp Reisevortrag über Costa Rica am 20. November in der VHS
Foto: Annette Wozny-Koepp
 Costa Rica

Costa Rica

Foto: Annette Wozny-Koepp
Rees: Annette Wozny-Koepp Reisevortrag über Costa Rica am 20. November in der VHS
Foto: Annette Wozny-Koepp

Welches Reiseziel ist das nächste?

Wozny-Koepp: Bevor wir die nächste größere Fernreise unternehmen, wollen wir im Winter erst einmal die Kanaren besser kennenlernen. Der nächste Reisevortrag im Jahr 2019 legt dann den Fokus auf Norwegen. Dort waren wir schon öfter und genießen immer wieder das Naturschauspiel der Superlative mit den tief eingeschnittenen Fjorden, den spektakulären Hochgebirgen, den tosenden Wasserfällen und den uralten Gletschern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort