Kevelaer Rat Kevelaer segnet mehrheitlich Ärztehaus ab

Kevelaer · Nun ist auch die letzte Hürde genommen, die der konkreten Umsetzung der "Ärztehaus"-Pläne noch im Weg stand: Der Rat der Stadt Kevelaer hat in seiner jüngsten Sitzung den Verkauf einer Grundstücksfläche auf der Hüls beschlossen.

Der Käufer, die Firma Soleo, beabsichtigt bekanntlich, auf dieser Fläche ein Gesundheitszentrum zu errichten. Mit dem Erlös des Grundstücksverkaufs soll später das Gradierwerk bezahlt werden. Wie nach den Vorbesprechungen in den Ausschüssen abzusehen war, entschied der Rat in nicht-öffentlicher Sitzung gegen die Stimmen von FDP und Grünen, das Projekt abzusegnen.

Die Stadtverwaltung erinnerte gestern daran, dass die Rahmenbedingungen für dieses Projekt bereits in der zweiten Jahreshälfte 2014 geschaffen worden seien, als der Rat sich dafür entschieden hatte, die notwendigen Festsetzungen für ein "Gesundheits- und Erholungszentrum Hüls" in den entsprechenden Bauleitplänen festzusetzen. Genau diese Festlegung ist es aber, die Teile der Politik jetzt unzufrieden sein lässt. Denn nach näherer Einsicht in den Vertrag argwöhnt mancher, es werde wohl vorrangig eine Seniorenwohnanlage gebaut mit nur wenigen Arztpraxen. Und "neue" Ärzte könne es wegen fehlender Facharztstellen im Kreis sowieso nicht geben. Bürgermeister Axel Stibi verweist hingegen auf die nächsten Schritte, die nun folgen werden: "Sobald das Grundstücksgeschäft notariell unter Dach und Fach ist, kann der Investor verbindliche Vertragsverhandlungen mit interessierten Ärzten und Unternehmen aus dem Gesundheitssektor aufnehmen. Sind die Eckdaten der Belegung dann gesichert, wird der Investor auch in der Lage sein, öffentlich über das Bauvorhaben und das Nutzungskonzept zu informieren."

Denn darauf warten viele Kommunalpolitiker und Bürger schon lange. Die Zweifel an der Attraktivität des Ärztehauses und an der Sinnhaftigkeit des Gradierwerks als Thermalwassernutzung dürften nicht zuletzt in der schlechten Öffentlichkeitsarbeit begründet liegen. Unter der Hand heißt es, die Politik werde mit dem Bau des Gradierwerks wohl warten, bis das Geld aus dem Grundstücksverkauf in Kevelaer angekommen ist.

(nik)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort