Ehrenamt in Kevelaer Purple Schulz: Seine Lieder machen Mut

Kevelaer · Der Musiker kommt ebenso wie Franz Müntefering zum zehnten Geburtstag des Hospizdienstes.

 Purple Schulz spielt Songs aus seiner langen Karriere.

Purple Schulz spielt Songs aus seiner langen Karriere.

Foto: Schulz

Auch in den letzten Augenblicken des Lebens lässt die Caritas niemanden allein. Seit 2009 stehen deshalb über 30 ehrenamtliche Hospizhelfer Sterbenden und ihren Angehörigen in dieser schweren Zeit zur Seite. Zum zehnjährigen Bestehen des Caritas-Hospizdienstes am Freitag, 26. April, treten ab 18 Uhr nicht nur der Musiker Purple Schulz und der frühere SPD-Vorsitzende Franz Müntefering im Konzert- und Bühnenhaus auf. Gleichzeitig soll auch Gelegenheit sein, den vielen Ehrenamtlern im Hospizdienst zu danken für ihr so wichtiges Engagement für andere Menschen.

Gerade Purple Schulz passt mit seinen anrührenden und unterhaltsamen Liedern geradezu ideal ins Programm. So stammt unter anderem „Der letzte Koffer“, das vielleicht tiefste und zugleich tröstlichste Trauerlied überhaupt, aus seiner Feder. In seinem Soloprogramm „Einzig, nicht artig“ präsentiert Purple Schulz darüber hinaus Songs aus 35 Jahren seiner Karriere, stellt diese in den Kontext ihrer Entstehung, erzählt Geschichten aus dem Nähkästchen –pardon, Gitarrenkoffer – und fördert so Erstaunliches zutage, einerseits hautnah und emotional, aber auch unterhaltsam und komödiantisch. Zuvor wird der frühere SPD-Vorsitzende und Vizekanzler Franz Müntefering auf der Bühne stehen und über seine ganz persönliche Sicht auf das Leben im Alter und den Umgang mit dem Tod sprechen.

Im Foyer des Konzert- und Bühnenhauses ist eine Ausstellung zu sehen, die 15 der insgesamt 38 Ehrenamtlichen zeigt, die im Hospizdienst der Caritas tätig sind. Unter der Überschrift „Ein Ehrenamt, das glücklich macht“ beschreibt jeder von ihnen, was für ihn die Arbeit im Hospizdienst bedeutet und welche Bereicherung er durch diesen Dienst erfährt. „Dieser Dienst macht mich reicher und demütiger“, bekennt beispielsweise Hospizhelferin Marlies. Und Ingrid sagt über ihr Ehrenamt: „Es macht mich glück­lich zu wissen, dass die Menschen ihren letzten Weg nicht alleine gehen müssen.“ Mit diesen Einblicken in ein Ehrenamt, das oft im Verborgenen stattfindet, aber für die Betroffenen von unschätzbarem Wert ist, soll einerseits die Arbeit der derzeitigen Ehrenamtler wertgeschätzt werden. Andererseits sollen sich auch andere bestärkt fühlen, über eine solch bereichernde Tätigkeit einmal nachzudenken.

Seit 2009 begleitet der ambulante Hospizdienst unter der Leitung von Birgit Stienen und ihrer Stellvertreterin Franziska Eickmans Sterbende und deren Angehörige. Die Begleitungen finden bei den Menschen zu Hause oder im Seniorenhaus statt und werden von geschulten ehrenamtlichen Hospizhelfern durchgeführt. Dabei geht es stets darum, was die Menschen und ihre Familien in der Begleitung wirklich brauchen „Oft reicht es aus, einfach ein paar Stunden da zu sein, damit die Menschen in dieser schwierigen Situation nicht das Gefühl haben, allein zu sein“, sagt Birgit Stienen.

Wer selbst die Begleitung eines Hospizhelfers benötigt oder sich ehrenamtlich im Hospizdienst engagieren möchte, findet alle Kontaktdaten unter www.caritas-geldern.de/hospiz oder unter Telefon 02832 9780550.

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