Pontifikalamt in Kevelaer für verstorbenen Geistlichen Weihbischof Janssen wollte nie im Mittelpunkt stehen

Kevelaer/Niederrhein · Der Geistliche aus Kevelaer wurde am Freitag in Münster beigesetzt. Viele gedachten seiner bei einem Pontifikalamt am Samstag in Kevelaer.

 Weihbischof Rolf Lohmann zelebrierte den Gottesdienst zum Gedenken an den verstorbenen Weihbischof Heinz Janssen.

Weihbischof Rolf Lohmann zelebrierte den Gottesdienst zum Gedenken an den verstorbenen Weihbischof Heinz Janssen.

Foto: Norbert Prümen

„Suchet, wo Christus ist.“ Der Satz aus dem Kolosserbrief war der bischöfliche Wahlspruch von Heinrich Janssen. „Suchet, wo Christus ist“, stand auch auf den Gedenkzetteln, die beim Pontifikalamt zum Gedenken an den verstorbenen Weihbischof vom Niederrhein verteilt wurden. Bischof Rolf Lohmann nahm diesen Satz in seiner Ansprache auf. Er sei jetzt Wirklichkeit geworden. „Seine Suche ist zu Ende. Sie ist zum Finden geworden“, sagt der Geistliche zu Beginn des Gottesdienstes, zu dem zahlreiche Gläubige gekommen waren, die von Heinrich Janssen Abschied nehmen wollten. Der frühere Weihbischof war am 27. Mai mit 88 Jahren in seiner Heimatstadt Kevelaer gestorben. Die enge Verbindung zur Heimat betonte auch Wallfahrtsrektor Gregor Kauling in seiner Begrüßung. Und sie wurde im Gottesdienst deutlich: Die Pfadfinder hatten eine Abordnung geschickt, auch Vertreter des Collegium Augustinianum Gaesdonck waren gekommen. Als Schüler legte Janssen dort 1955 sein Abitur ab. Während seiner Zeit als Generalvikar des Bistums Münster und später als langjähriger Vorsitzender des Gaesdoncker Stiftungsvorstands wirkte er nachhaltig zum Wohle des Hauses. Wie wichtig ihm selbst die Gaesdonck war, wird in seinem Bischofswappen sichtbar. So wählte er das Gaesdoncker T-Kreuz mit den drei Sternen zu dessen Hauptelement.

Bischof Lohmann erinnerte an seine erste Begegnung mit Weihbischof Janssen während seiner Diakonatszeit in St. Antonius Kevelaer. „Pfarrer Buddenkotte aus Twisteden war gestorben und Weihbischof Janssen hielt das Totenamt und die Beerdigung. Ich war beauftragt worden, den Dienst des bischöflichen Kaplans auszuüben und ihm die Mitra auf- und abzusetzen, worin ich allerdings ungeübt war“, sagte Lohmann. „Unmissverständlich sagte er mir: Sie müssen noch viel lernen, womit er durchaus Recht hatte.“

 Die Beisetzung von Heinrich Janssen fand auf dem Domherrenfriedhof in Münster statt.

Die Beisetzung von Heinrich Janssen fand auf dem Domherrenfriedhof in Münster statt.

Foto: Bischöfliche Pressestelle/Achim Pohl/Achim Pohl

Bischof Janssen habe sich nie geschont. Er habe alles gegeben, vor allem in der Verkündigung der frohen Botschaft Jesu. Seinen Dienst habe er verstanden als Vervielfachung des Dankes zur Verherrlichung Gottes. „Vieles andere empfand er als unnötiges Brimborium, das eher abhält auf Christus zu schauen“, so Lohmann. Alles Aufgeblasene, alles klerikale Gehabe habe er ungeheuerlich gefunden. „Das war nicht sein Ding“, sagt der Bischof in seiner Predigt.

 Suchet, wo Christus ist, stand auf den Gedenkzetteln für Weihbischof Heinrich Janssen.

Suchet, wo Christus ist, stand auf den Gedenkzetteln für Weihbischof Heinrich Janssen.

Foto: Latzel

Der Weg für Bischof Janssen sei am Ende wegen der Erkrankung alles andere als leicht gewesen, auch nicht für die Menschen, die ihm bis zuletzt begleitet hatten. „All denen, ob aus der Familie, von den Klarissen, gilt unser Dank und Anerkennung.“

Am Tag zuvor hatte auch Bischof Felix Genn beim Requiem in Münster die Verdienste von Heinrich Janssen gewürdigt. „Er scheute sich, im Mittelpunkt zu stehen. Er wollte nichts anderes, als im Dienst der Kirche stehen“, beschrieb der Bischof und zeigte sich überzeugt, dass sein Mitbruder „auf keinen Fall eine großartige Würdigung seines Lebenswerkes“ gewollt habe. Janssen sei es stets ein Anliegen gewesen, den Menschen durch sein Leben und seinen Dienst ein Glaubenszeugnis zu geben und sie auf diese Weise einzuladen, Jesus Christus zu folgen. Janssen war am Freitag auf dem Domherrenfriedhof in Münster beigesetzt worden.

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