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Kevelaer Plantaria gewinnt vor Gericht

Kevelaer · Das Landgericht Kleve gibt dem Niederrheinpark im Streit mit dem benachbarten "Irrland" Recht. Den Betreibern des Pflanzenlabyrinthes droht nun eine empfindliche Strafe, falls Besucher auf den falschen Stellplätzen stehen.

Besucher des Freizeitparks "Irrland" finden im Internet zurzeit einen ungewöhnlichen Hinweis. "Unser Nachbarpark Plantaria hat Irrland am Landgericht in Kleve verklagt", heißt es auf der Seite des Pflanzenlabyrinthes. "Falls in der Saison 2009 ein Irrland-Besucher den Plantaria-Parkplatz belegen sollte, droht uns das Gericht eine Ordnungsstrafe von bis zu 250 000 Euro oder bis zu sechs Monaten Haft für jeden Falschparker an."

"Situation lange geduldet"

Auch auf der Internet-Seite von Plantaria fällt der Krach zwischen den Parks sofort ins Auge. In einer offenbar älteren Erklärung der Geschäftsführung werden rechtliche Schritte angekündigt. Dabei wird der Name "Irrland" nicht genannt. Immer wieder, erklären die Betreiber, habe es Beschwerden von Besuchern gegeben, beispielsweise Rollstuhlfahrern, die wegen der zugeparkten Plätze einen langen Weg in Kauf nehmen mussten. "Wir haben lange Zeit die Situation geduldet und versucht, die Parkplatzproblematik auf andere Weise zu lösen."

Alois Bosch, Geschäftsführer von Plantaria, sieht die Schuld für das Scheitern einer Einigung auf der Gegenseite. "Ich habe den Eindruck gewonnen, dass dort kein Interesse für Gespräche herrschte." Bosch hatte in den vergangenen Monaten freilich noch andere Sorgen als die Parkplätze. Im Januar war die Insolvenz der Betriebsgesellschaft und der Verwaltungs-GmbH bekannt geworden. Ein ehemaliger Mitarbeiter beschuldigte den Park gar, Tiere nicht artgerecht zu halten. Veterinäre des Kreises, die daraufhin den Park unter die Lupe nahmen, fanden jedoch nichts zu beanstanden. Der Plantaria-Betrieb konnte trotz Krise aufrecht erhalten werden. Der Förderkreis des Parks übernahm selber die Geschäfte. Alois Bosch gibt sich inzwischen wieder optimistisch. Vor allem die Ankündigung, ein Wolfsgehege zu errichten, habe über den Niederrhein hinaus für Interesse gesorgt. Der Parkplatzstreit ging allerdings weiter. Im Mai, sagt Bosch, habe das Landgericht schließlich sein Urteil gefällt und dem Plantaria-Park Recht gegeben.

Die Betreiber von "Irrland", die Familie Tebartz-van Elst, ist enttäuscht. "Wir halten das Urteil für ungerecht", sagt Josi Tebartz-van Elst. Die Familie sei den Plantaria-Betreibern vielfach entgegen gekommen. "Wir haben sogar unseren Eingang verlegt." Neue Hinweisschilder seien jüngst aufgestellt worden, um zu verhindern, dass "Irrland"-Besucher auf Plantaria-Plätzen parkten. Auf Boschs Vorwurf, auf der "Irrland"-Seite sei man an einer Einigung nicht interessiert gewesen, äußert sie: "Dazu möchte ich nichts sagen, um nicht mehr Öl ins Feuer zu gießen."

Noch ist der Konflikt der Twistedens Freizeitparks noch nicht beendet. Josi Tebartz-van Elst kündigt an: "Wir werden in Berufung gehen."

(RP)
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