Närrisch in Kevelaer Partyastronauten rocken Achterhoek

KEVELAER · Die Achterhoeker Karnevalsgesellschaft feierte unter dem Motto „Ab ins All“ mit dem Publikum. Die närrische Veranstaltung in der Maschinenhalle bei Familie Stenmans dauerte bis weit nach Mitternacht.

 Das Publikum war begeistert von den Darbietungen auf der närrischen Bühne.

Das Publikum war begeistert von den Darbietungen auf der närrischen Bühne.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Zu ihrer 14. Kappensitzung hatte die Achterhoeker Karnevalsgesellschaft (AKG) eingeladen. In dieser Session sollte die Sitzung etwas anders ausfallen. Erstmals feierten die muntere Narrenschar, die St.-Maria-Schützenbruderschaft und die Achterhoeker Vereine bei Familie Stenmans auf dem Hof. „Dazu wurde die Maschinenhalle ausgeräumt“, sagte Isabell Eickhoff (26). Mit vereinten Kräften gestaltete die AKG eine Festhalle, die manche Tollität samt Gefolge am Samstag ansteuerte und den Tanzgruppen aus dem Gelderland die entsprechende Bühne bot.

„Für die AKG ist diese Halle ein Gewinn“, freute sich Isabell. Auch für sie verlief die Kappensitzung anders als gedacht. Vater Freddy hatte am Freitag noch die Kappensitzung mit den Senioren gefeiert. Ein grippaler Infekt machte ihm dann einen Strich durch die Rechnung. Am Samstagnachmittag fiel die Entscheidung. Isabell musste in die Bütt und das Amt des Vaters übernehmen. „Diesmal mache ich den Kasper“, so die 26-Jährige bei der Begrüßung des Publikums, das bis weit nach Mitternacht ein buntes Programm erlebte. Als Sitzungspräsidentin kündigte sie die Showtanzgruppen an, verriet Details und bereitete den Künstlern und Tollitäten mit ihren Garden einen warmen Empfang.

„Ab ins All“ lautet das Sessionsmotto in Achterhoek. Für intergalaktische Stimmung bei den Partyastronauten sorgten gleich zu Beginn die Jellys aus Hartefeld. Das Eis war gebrochen. Absolutes Muss ist in Achterhoek Franz Dahmen, de Buur üt Kapellen. Aus seinem Metzgerschäft brachte er so manche Story über die Kundschaft mit, heizte mit pikanten Details das Dorfgespräch an. Auch Referendar Georg Werner steuerte aus dem prallen Leben seine Beobachtungen bei. Das Solomariechen vom Schmaelenhof, Laurien Forthmann, ist auch ein Beispiel dafür, auf welch tänzerisch hohem Niveau sich die Showtanz-Darbietungen bei der AKG wie auch später der eigenen Formation bewegten.

Die Hexen tanzten rund um den Hexenkessel und sorgten bei ihrem Ritt durch die Walpurgisnacht für jede Menge Hokus Pokus. Die Teenies vom VFR Kevelaer beherrschten das „Hexeneinmaleins“ und legte in Sachen gute Stimmung beim Publikum ordentlich nach. Der geschickte Wechsel zwischen Tanzeinlage und Künstlerauftritt passte. Johannes Otten, zuständig für die „Choreographie“ des 16-teiligen Programms, hatte ein gutes Händchen bewiesen.

Für großes Hallo sorgten auch die Würdenträger. Prinz Hanjo I. „strae­lende“ Majestät mit den schlanken Beinen, und seine grüne Garde aus Blumenstadt bewiesen überzeugend in Achterhoek, dass sie es „von Null auf 100 in drei Sekunden“ schaffen. Ein donnerndes „Achterhoek Helau“ folgte. Später kamen weitere Tollitäten wie Prinz Fabian I. aus Hartefeld und der Veerter Prinz, um mit dem begeisterten Publikum weiterzufeiern. Schunkelrunden, Klatschkonzerte, Zugaben und Saalraketen wechselten sich ab.

Die AKG im 500-Seelen-Dorf ist für Karnevalisten und Tanzgruppen im Gelderland eine der Kronjuwelen der Session. Sie bietet auch Nachwuchskünstlern wie dem 15-jährigen Daniel aus Ginderich die Bühne. Er stellte sich als Bauchredner mit drei Handpuppen vor. Auch erstmals mit dabei: Kulmes und Pumba aus Auwel-Holt. Zum Finale kehrten alle Partyastronauten sicher auf den Achterhoeker Boden zurück.

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