Hitze in Weeze Tankwagen holen Wasser fürs Parookaville-Festival
Weeze · Durch die lange Dürre war der Grundwasserspiegel rund um den Flughafen so gefallen, dass nicht mehr genug Druck in der Wasserleitung zu Parookaville war. Die Folge: Es kam auch kein Wasser mehr aus den Duschen.
Einige Fans nutzten daraufhin den Pool, um sich den dicken Staub vom Körper zu waschen. Die Veranstalter reagierten: Eine Toilettenanlage wurde auf Brauchwasser eines Brunnes umgestellt, Duschzeiten eingeführt und zudem in umliegenden Gemeinden nachgefragt, ob man nicht von dort zusätzliches Wasser bekommen könnte. Seitdem sind acht Sattelschlepper ständig im Einsatz, die das Nass unter anderem aus Kevelaer nach Weeze bringen.
Durch die Trockenheit blieben die Camper zumindest bis auf einen kleinen Schauer von Wetterkapriolen und einer Schlammschlacht wie im vergangenen Jahr verschont. Ohnehin ziehen Sicherheitskräfte, Ordnungsamt und Veranstalter bislang ein positives Fazit. „Die Zusammenarbeit hat wunderbar geklappt, größere Zwischenfälle gab es nicht“, erläutert Georg Koenen vom Ordnungsamt. Achim Jaspers von der Kreispolizei bestätigt. „Auf die Gesamtzahl der Besucher bezogen, ist das ist hier friedlicher als auf vielen Schützenfesten.“ Lediglich drei Personen fielen wegen Randale unangenehm auf, man habe auch kaum Drogendelikte geahndet.
Auf der Anreise zum Festival verunglückten zwei Autos. Eine Frau aus Soest kam auf der Kervenheimer Straße von der Fahrbahn an und landete mit ihrem Wagen auf dem Dach im Feld. Sie wurde aber nur leicht verletzt. Auf dem Hülmer Deich hatte ausgerechnet ein Wagen der Verkehrswacht einen Unfall. Einer der sechs Verkehrskadetten im Auto zog sich leichte Verletzungen zu.
Die Lage auf dem Festival wird in regelmäßigen Konferenzen des Koordinierungs- und Management-Teams alle drei Stunden durchgesprochen. Auch dort habe es bislang keine größeren Probleme zu diskutieren gegeben. Auch das Verkehrskonzept sei aufgegangen. Dass die Fans dann lange am Eingang warten mussten, sei kaum zu vermeiden gewesen, so die Veranstalter. Der Sicherheitscheck dauere nun einmal länger, weil viele Fans auch mit Gepäck gekommen seien. 30.000 Leute könne man nicht in drei Stunden abfertigen.
Zur Frage, ob es denkbar ist, die Kapazität noch zu erweitern, könne man derzeit noch keine verbindliche Aussage treffen. Erst einmal müsse in Ruhe ein Fazit gezogen und die Erfahrungen analysiert werden. Klar ist aber: Platz genug wäre da, und offenbar ist es mit dem richtigen Verkehrskonzept auch möglich, große Massen zum Gelände zu bringen.
Am Sonntag steht der dritte und letzte Festivaltag an. Dann treten unter anderem Armin van Buuren und Hardwell auf. Einen besonderen Akzent setzen die DJ Sets der Popmusiker Philip Poisel und Clueso.