Parookaville Festival-Zeltstadt wird abgebaut

WEEZE · Karawanen zugestaubter Autos verließen gestern problemlos die Felder rund um den Airport. Zurück blieben die Reste der Campingstadt, Unzufriedenheit über den Teil-Ausfall der Duschen – und Erinnerungen an ein gelungenes Festival.

 In diesem Jahr feierte die zweite Campsite „Mellow Fields“ Premiere. Durch den separaten Check-In wurde am Anreisetag Zeit gespart.

In diesem Jahr feierte die zweite Campsite „Mellow Fields“ Premiere. Durch den separaten Check-In wurde am Anreisetag Zeit gespart.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Während es manchen gestern Morgen zunächst noch schwer fiel, die Sachen zusammen zu packen, zogen andere bereits ihre teils abenteuerlich beladenen Bollerwagen über die Bretter Richtung Ausgang.

Abends zuvor hatten sie alle noch die Gelegenheit genutzt, DJ-Weltstars wie Hardwell und Armin van Buuren vor Bilderbuchkulisse inklusive Sonnenuntergang und Europas größter Festivalbühne zu feiern. Am Tag danach mussten sie das Campinggelände nach vier Tagen wieder verlassen und in den Alltag zurückkehren. Dabei klappte die Abreise der in einheitsgrau zugestaubten Fahrzeuge von den Parkplätzen ebenso reibungslos wie schon die Anreise (siehe unten).

Parallel dazu begannen auf den beiden Campingflächen „Base Ground“ und „Mellow Fields“ die Aufräumarbeiten. „Für den Abbau sind zehn Tage vorgesehen“, sagte Philip Christmann vom PR-Team Radar, das sich um Parookaville kümmert. Dabei ist die Vorgehensweise dieselbe wie in den Vorjahren: „Gearbeitet wird von grob nach fein“, so Christmann. Zunächst wird nach noch verwendbaren Gegenständen wie Schlafsäcken oder Zelten gesehen, deren Verkaufserlös wie gewohnt einem gemeinnützigen Zweck zugute kommt. Das Pfand wird gesondert gesammelt, und dann wird der Müll entsorgt. Und davon gab es wieder einmal eine ganze Menge – wie üblich, wenn 50.000 Menschen vier Tage Urlaub auf dem Campingplatz machen und sich selbst verpflegen.

 Diese Gruppe aus dem Emsland fand das Festival in Weeze „affengeil“ und will wiederkommen.

Diese Gruppe aus dem Emsland fand das Festival in Weeze „affengeil“ und will wiederkommen.

Foto: Latzel

Auch über das diesjährige größte Problem auf der Campsite sprach Christmann noch einmal. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag war die Wasserversorgung in sämtlichen Sanitärbereichen eingebrochen. Wie bereits berichtet wurden zwar diverse Gegenmaßnahmen eingeleitet, doch das änderte vor Ort nicht viel am Unverständnis für die vorübergehende Sperrung der Duschzonen. Und als sie am Freitagmorgen nur deutlich eingeschränkt wieder freigegeben werden konnten, heizte sich die Stimmung taktgleich mit den steigenden Temperaturen schnell auf. Lange Schlangen bildeten sich, vielerorts wurde mit dem Sicherheitsdienst diskutiert. Darauf angesprochen sagte Christmann: „Es steht außer Frage, dass dies für unsere Besucher eine Komforteinbuße war. Im Fokus unserer Maßnahmen stand jedoch die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung trotz der großen Trockenheit in der gesamten Region, was uns lückenlos gelungen ist.“ In anderen Bereichen hingegen gab es auch großes Lob für die Neuerungen, die der Veranstalter sich für 2018 ausgedacht hatte. Die zweite Campsite punktete mit eigenem Penny-Markt und vor allem die erstmals eingesetzten Holzwege waren ein echter Gewinn. Ihnen war wohl auch zu verdanken, dass bei den Besuchern selbst die im Vergleich zu den Vorjahren gestiegene Entfernung zum Festivalgelände kaum ein Thema war. Der alltägliche Spaziergang mit Sonnenpanorama und möglicher Zwischenstation an der Waldbühne war so gefühlt nur halb so weit.

 Am Montag haben die letzten Besucher Parookaville mit dem Bus verlassen.

Am Montag haben die letzten Besucher Parookaville mit dem Bus verlassen.

Foto: Sebastian Latzel
 Mancher lief vom Gelände die fünf Kilometer bis zum Bahnhof.

Mancher lief vom Gelände die fünf Kilometer bis zum Bahnhof.

Foto: Latzel

Folglich verwundert es nicht, wenn Christmann bilanzierend sagt: „Ich bin mir sicher, dass die Besucher spätestens, wenn sie heute zuhause angekommen und wieder geduscht sind, sich eher an die vielen unvergesslichen Momente der vierten Edition von Parookaville erinnern.“

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