Parookaville-Festival in Weeze Die Camper sind da

Weeze · Am Donnerstag stürmten die ersten Fans auf das Parookaville-Festivalgelände am Airport Weeze. Etwa 20.000 Besucher sind bereits angereist.

Parookaville 2016 in Weeze: Schlange stehen beim Check-In
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Check-In beim Parookaville-Festival am Donnerstag

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Foto: Seybert, Gerhard

Die Polizistin an der Abfahrt Weeze / Uedem war ganz entspannt. "Der erste große Andrang ist durch, jetzt scheint die nächste Welle zu kommen", sagt die Beamtin, die mit ihren Kollegen den Verkehr an der Stelle regelt, an der die Fans von der Autobahn auf die Kervenheimer Straße und dann Richtung Weeze fahren. Die Wartezeit hält sich in Grenzen, die Fans sind bester Laune und winken aus den Autos. Wenig später werden sie allerdings erst einmal Geduld aufbringen müssen. Denn an der Kreuzung zur B 9 staut sich der Verkehr bis zu drei Kilometer zurück. Auch am Willy-Brandt-Ring stehen die Wagen Stoßstange an Stoßstange. Ganz klar, der Weg zum Festival wird zur Geduldsprobe.

Hinzu kommt, dass es bei der Anreise erste Unfälle gibt. Am Schloss Wissen auf der B9 fahren gleich vier Wagen ineinander. Ein Auto wird so beschädigt, dass es abgeschleppt werden muss. Ebenfalls auf der B9 gibt es einen Unfall, als ein Fahrer einen anderen Wagen rammt, der abbiegen will. Hier meldet die Polizei drei Leichtverletzte. Der dritte Unfall ereignet sich auf der Anfahrtsroute über den Marienwasserweg. Auch hier fahren Autos aufeinander. Es bleibt aber bei kleinem Blechschaden. Alle können den Weg zum Festival fortsetzen. Insgesamt halte sich alles noch im Rahmen, so Polizeisprecher Michael Ermers. Gegen 13 Uhr läuft der Verkehr wieder ganz normal.

Nach der Autofahrt gibt es die nächste Geduldsprobe. Das "Einchecken" auf den Campingplatz zieht sich in die Länge, berichtet RP-Festival-Reporter Thomas Binn, der die ganzen Tage im Camp verbringen wird. Nur mit einem personalisierten Ticket gibt es nämlich Zugang zum Campinggelände, auf dem 25.000 Fans nächtigen werden. In den Armbändern ist ein kleiner Chip installiert, der beim Verlassen von Festivalgelände oder Campingplatz an einen Sensor gehalten werden muss. Dadurch dauert es immer etwas, wenn man den Platz verlassen will, weil alle sich "ausloggen" müssen.

Das System haben die Veranstalter eingeführt, um im Blick zu haben, wie viele Fans sich gerade wo befinden. "Das ist für den Erstfall eine wichtige Information, weil wir dann abschätzen können, wie viel Vorlauf wir brauchen, um das Gelände zu räumen", erläutert Festival-Mitorganisator Bernd Dicks. Das System diene auch dazu, den Schwarzmarkt einzudämmen. Denn gerade bei ausverkauften Festivals sei es üblich, dass kurz vor dem Termin die Preise für Tickets in die Höhe schnellen. Das sei bei Parookaville nicht passiert. Gleichwohl machte gestern das Gerücht die Runde, dass gefälschte Tickets im Umlauf seien.

Freitag öffnet sich dann erstmals auch das Gelände mit der Festivalstadt für alle Besucher. Die freuen sich auf die Auftritte der DJs, die auf mehreren Bühnen zu sehen sind. Sicher ist, dass es sich bei den 50.000 Besuchern um ein bunt gemischtes Publikum handelt. Und weil die Gegend eine Blumenregion ist, würde sich mancher wünschen, dass der Trend anderer Festivals sich auch in Parookaville durchsetzt: bunte Blumenkränze im Haar. Die Landgard-Aktion "Blumen — 1000 gute Gründe" überzeugte mit ihrem Konzept die Veranstalter und ist jetzt mit einem Stand vor Ort. Die Fans können unter drei verschiedenen Blumenkränzen fürs Haar wählen. Dazu gibt es eine Fotoaktion, bei der alle Tickets fürs Parookaville-Festival 2017 gewinnen können. Darüber hinaus kann in diesem Jahr auf dem Festival ja erstmals "richtig" geheiratet werden. Und weil zu einer echten Hochzeit natürlich Blumen gehören, stattet die Initiative das Brautpaar, die Parookaville-Kirche und die Hochzeitskutsche mit dem passenden Blumenschmuck aus.

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