Kevelaer OW 1: Behörde erneuert Zusage für 2017
Kevelaer · Kommt tatsächlich in diesem Jahr endlich die Genehmigung für die Umgehungsstraße von Kevelaer Richtung Autobahn? Aus Düsseldorf gab es jetzt noch mal die Aussage, dass es bei dem Zeitplan bleiben soll.
Hat das lange Warten auf die Genehmigung für die Südumgehung endlich ein Ende? Die Bürger in Kevelaer haben da so ihre Zweifel, doch bei der Bezirksregierung scheinen die Verantwortlichen davon überzeugt zu sein, dass die Planfeststellung für die Trasse der OW 1 in diesem Jahr erfolgt. Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) hatte das vierte Quartal als Termin für die Genehmigung genannt. Dagmar Groß, Sprecherin der Bezirksregierung, teilte jetzt auf RP-Anfrage mit, dass sich daran nichts geändert habe. "Nach derzeitigen Stand", werde die Planfeststellung in diesem Jahr erfolgen. Das wäre dann rein rechtlich die Genehmigung. Wann der Bau konkret beginnen könnte, das ist im Moment noch offen. Unter anderem wird das davon abhängen, ob jemand gegen die Planfeststellung klagt.
Rein formal ist das Projekt also noch in der Bearbeitungsschleife. Immerhin gibt es Signale, dass der Bezirksregierung die Bedeutung der OW 1 bewusst ist und die aus Kevelaer kommenden Proteste auch die Behörde in Düsseldorf erreicht haben. Vor einiger Zeit war Regierungspräsidentin Anne Lütkes selbst in Kevelaer. Eigentlich sollte sie nur die Anerkennung als Erholungsort verlängern. Aber die Grünen-Politikerin wusste selbst, dass von ihr auch ein Statement zu der Umgehungsstraße erwartet wurde. Sie sagte daher beim Besuch in Kevelaer, dass die Prüfung des Vorhabens selbstverständlich weiterlaufe und "nicht in Vergessenheit" gerate. Wegen der Vielzahl der laufenden Planfeststellungsverfahren, deren verkehrliche Priorität gesetzlich höher sei, seien nur bedauerlicherweise Verzögerungen bei einzelnen weniger prioritären Verfahren nicht ausgeschlossen. Anne Lütkes hatte versichert, das Projekt stehe auf keinen Fall unter ferner liefen. Im Moment würden durch laufende Verfahren viele Kräfte gebunden, unter anderem durch die Anhörungen zur Betuwe-Route.
In der Zwischenzeit hatte die Verwaltung auch die Ergebnisse von Tempomessungen auf der Rheinstraße vorgestellt. Diese Straße ist besonders davon betroffen, dass die OW 1 auf sich warten lässt. Denn momentan müssen die Fahrzeuge, die von der Autobahn Richtung Kevelaer fahren durch Winnekendonk und dann über die Rheinstraße zur B 9. An der Ampel kommt es zu großen Rückstaus.
Und vor allem nachts wird hier auch viel zu schnell gefahren, wie die Zahlen der Stadt zeigen. Nachts gilt hier Tempo 30 und daran hält sich fast die Hälfte der Autofahrer nicht. Bei der Messung der Stadt waren 1043 Fahrzeuge erfasst worden. 156 Autos waren langsamer als erlaubt unterwegs, weitere 453 bewegten sich im Toleranzbereich, und immerhin 433 Fahrzeuge waren zu schnell. Das bedeutet eine Quote von 41 Prozent. Daten, die auch von Messungen des Kreises bestätigt wurden. Bei dieser Kontrolle waren nachts sogar mehr als 50 Prozent der Autos zu schnell. Der Landrat habe die Polizei angewiesen, in regelmäßigen Abständen Tempokontrollen auf der Rheinstraße vorzunehmen.