Kevelaer Organist nimmt Abschied von der Basilika

Kevelaer · Der junge Musiker Alexander Grün will sich mehr seinem Studium widmen. Mit 22 Jahren hatte er seinen Dienst in Kevelaer erst im Januar angetreten.

 Ein halbes Jahr hat Alexander Grün die Orgel in der Basilika gespielt.

Ein halbes Jahr hat Alexander Grün die Orgel in der Basilika gespielt.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Es war ein kurzes Gaststpiel in Kevelaer. Im Januar hatte Alexander Grün seine Aufgabe als zweiter Basilika-Organist aufgenommen. Das hatte aufhorchen lassen, weil Grün gerade einmal 22 Jahre war. Jetzt hat er zum 31. Mai seine Tätigkeit in St. Marien Kevelaer allerdings auf eigenen Wunsch beendet. Er wolle sich seinem Studium an der Musikhochschule Köln intensiver widmen, so Grün im Pfarrbrief. Seit dem 1. Juni arbeitet er mit einem geringeren Stellenumfang als Basilikaorganist an der romanischen Basilika St. Ursula in Köln-Mitte.

„Ich bin sehr dankbar für die gemeinsame Zeit in Kevelaer, die gute Zusammenarbeit mit meinen geschätzten Kollegen, allen Mitarbeitern der Pfarrei und für die persönlichen Begegnungen mit Ihnen“, schreibt Grün. Der Abschied falle ihm schwer, da er hier sehr gerne gearbeitet habe. Das häufige Pendeln zwischen Köln und Kevelaer habe allerdings mehr Zeit in Anspruch genommen, als ursprünglich kalkuliert. „In den letzten Wochen konnte ich den Dienstumfang mit dem Studium und den dazugehörigen Prüfungen kaum in Einklang bringen. Nun möchte ich meiner musikalischen Ausbildung Priorität einräumen“, so Grün. Der Pfarrgemeinde St. Marien danke er für das entgegengebrachte Vertrauen und das Verständnis für seine Entscheidung. Er freue sich bereits auf zukünftige Besuche in Kevelaer.

Übrigens besteht zwischen St. Ursula Köln und St. Marien Kevelaer eine einzigartige Verbindung, da im Volksaltar der Marienbasilika eine Reliquie der Kölner Stadtpatronin Ursula eingelassen ist. „So bleibe ich sogar an meiner zukünftigen Arbeitsstelle mit St. Marien Kevelaer auf diese besondere Weise verbunden“, meint der junge Orgelspieler. Er hatte seinerzeit im Gespräch mit der Redaktion betont, dass er einen besonderen Anspruch an sein Spiel habe. „Über Musik kann man die Menschen erreichen, man kann sie begeistern, trösten, heilen und mitnehmen.“

Grün betonte, dass Orgelmusik nicht langweilig und altmodisch sein muss. In seiner Heimatgemeinde richtete er Events aus, bei denen er Kinofilme auf der Orgel begleitete, spielte bei Konzerten die Beatles oder Avicii. Auch auf Social Media ist Grün präsent: Bei YouTube hat er an die 2000 Follower, viel für diese Nische. Bei Instagram postet er regelmäßig aus seinem Leben als Organist und kümmert sich seit Neuestem auch um den Account der Gemeinde.

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