Bundespolizei vor Ort Bahnverkehr gestört, weil Person auf dem Gleis in Weeze steht

Weeze · Der Lokführer sah die Gestalt noch rechtzeitig und konnte den Niersexpress abbremsen. Hintergrund des Vorfalls ist bislang unklar.

 Die Züge konnte nur langsam fahren.

Die Züge konnte nur langsam fahren.

Foto: Latzel

Für Schlagzeilen und Fassungslosigkeit hat der Vorfall mit drei Jugendlichen gesorgt, die einen ICE zur Notbremsung gezwungen hat. Wie berichtet, saß eine Gruppe Jugendlicher an einem Bahnsteig im Raum Dortmund mit dem Füßen im Gleisbereich. Der Zug bremste, die Jugendlichen flüchteten und werden jetzt von der Polizei gesucht. Ihnen droht ein Verfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Schienenverkehr.

Einen ganz ähnlichen Fall gab es am Dienstagabend auch in Weeze. Dort sah ein Lokführer im Niersexpress gegen 18 Uhr zwischen Weeze und der Autobahn eine Person auf den Gleisen stehen. Diesmal war glücklicherweise keine Notbremsung notwendig. Der Triebwagenfahrer hatte die Person noch rechtzeitig gesehen und die Geschwindigkeit drosseln können. Als der Zug die Stelle passierte, an der die Gestalt aufgetaucht war, war diese verschwunden.

Der Lokführer verständigte die Bundespolizei, die mit einer Streife raus nach Weeze fuhr. „Wir haben den ganzen Bereich abgesucht, aber niemanden finden können“, so eine Sprecherin der Bundespolizei. Daher würden wohl auch die Hintergründe des Vorfalls im Dunkeln bleiben.

Die Sprecherin stellt klar, dass es auf jeden Fall schon einmal eine Ordnungswidrigkeit ist, wenn jemand sich auf die Gleise stellt. Ob es sich dann um einen gefährlichen Eingriff handelt, das hänge dann immer von den weiteren Umständen ab. Das kann bei fahrlässigem Verhalten eine Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren nach sich ziehen. 

„Leider ist den meisten nicht bewusst, wie leichtsinnig und lebensgefährlich solche Aktionen sein können. Moderne Züge sind heutzutage meist erst zu hören, wenn es bereits zu spät ist“, warnt die Bundespolizei. Zudem unterschätze man leicht die Geschwindigkeit der Wagen. Tödliche Gefahren gingen dabei nicht nur vom Zugverkehr an sich, sondern auch von Betriebsanlagen, wie zum Beispiel stromführenden Teilen, Masten oder Trafoanlagen.

Wegen des Vorfalls in Weeze hatten der Niersexpress zwischen 18.05 Uhr und 20.05 Uhr Verspätungen, weil der Zug zur Sicherheit in dem Bereich nur mit langsamer Geschwindigkeit unterwegs war.

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