Feuerwehr Kervenheim Mit 290 PS zum Feuerwehreinsatz

Kervenheim · 450.000 Euro kostet das neue Auto für Kervenheim. Eine Investition, die zeigt, wie wichtig der Stadt Kevelaer der Brandschutz ist.

 Scheinwerfer in Scheinwerfer: Das alte und das neue Löschfahrzeug (rechts) für Kervenheim.

Scheinwerfer in Scheinwerfer: Das alte und das neue Löschfahrzeug (rechts) für Kervenheim.

Foto: ja/Feuerwehr Kevelaer

Der Wagen war auf dem besten Weg zum Oldtimer. Seit gut 25 Jahren ist das Löschfahrzeug in Kervenheim im Einsatz. Der LF 8/6 wie er in der Feuerwehrsprache heißt, leistete über viele Jahre treue Dienste im Löschzug. „Doch der Wagen entspricht nicht mehr den heutigen technischen Anforderungen, er war auf“, erläutert Wehrleiter Georg Metzelaers. Gerade weil in Kervenheim auch noch besondere Anforderungen wegen der Einsätze auf der nahen Autobahn herrschen, sei es wichtig, dass die Fahrzeuge dort auf dem neuesten Stand sind. „Wir sind alle froh, dass jetzt ein neuer Wagen angeschafft wurde“, sagt Metzelaers. Vor kurzem holte eine Delegation des Lösch­zuges das Fahrzeug in Luckenwalde bei der Firma Rosenbauer ab. Nach einer kurzen Einweisung und der Schlüsselübergabe machte sich die Gruppe mit dem Fahrzeug auf den rund 600 Kilometer langen Weg nach Kervenheim. Das wird vermutlich die längste Strecke am Stück sein, die der Wagen in absehbarer Zeit zurücklegt.

Stolze 435.000 Euro hat das Auto gekostet, auf das man lange warten musste. Drei Jahre dauerte es von den ersten Überlegungen zur Neuanschaffung bis zur Auslieferung. Allein der Bau hat ein Jahr gedauert. Schon das zeigt, welch hochkomplexe Technik hier verbaut wird. Bei dem neuen Fahrzeug können sich vier Wehrleute bereits während der Fahrt mit Atemschutz ausrüsten, erläutert Markus Rademacher, Pressesprecher der Feuerwehr. Bei dem alten Auto war das nur für zwei Personen möglich. Daher konnte sich der Sicherheitstrupp erst an der Einsatzstelle komplett ausrüsten. Und so lange durfte der Löscheinsatz innen nicht beginnen. Mit den neuen Möglichkeiten soll es daher künftig auch am Einsatzort schneller gehen.

Um die neue Technik zu lernen, wurden die ersten Feuerwehrleute bereits beim Abholen des Fahrzeuges von der Firma eingewiesen. Zudem steht demnächst noch eine Schulung an. „Aber wir müssen das Rad ja nicht neu erfinden, es geht eher darum, Details in der Bedienung zu erläutern und unsere Leute mit der neuen Technik vertraut zu machen“. so Metzelaers. Für ihn steht fest: „Das Fahrzeug bedeutet wir für uns einen großen Sprung nach vorne, wird werden damit noch effektiver in Brandeinsätzen.“

Wann wo welches Fahrzeug in Kevelaer angeschafft wird, wird über ein eigenes Fahrzeugkonzept festgelegt. Die Planungen laufen über viele Jahre. Schließlich muss für das Löschauto auch eine ordentliche Stange Geld im Haushalt bereit gestellt werden. Vor dem Fahrzeug in Kervenheim war zuletzt 2016 das Hilfeleistungsfahrzeug (HLF) in Winnekendonk erneuert worden. Auf dem HLF befinden sich Schere und Spreizer für Unfälle, bei denen Personen im Auto eingeklemmt sind. Das HLF bildet zusammen mit dem Löschfahrzeug (LF) in allen Ortschaften immer eine Einheit für den Einsatz. In Kevelaer stehen zudem noch Drehleiter, Gerätewagen oder Einsatzleitwagen zur Verfügung.

Die nächsten Anschaffungen sind bereits geplant: Ein Hilfeleistungsfahrzeug (HLF) für Wetten ist bestellt und soll 2020 ausgeliefert werden. Danach stehen dann noch Twisteden und Winnekendonk an.

Das alte Fahrzeug aus Kervenheim wird übrigens noch weiter im Einsatz sein. Da das Löschfahrzeug in Winnekendonk einen irreparablen Motorschaden hat, ist dort jetzt das LF 8/6 stationiert. Zumindest bis Mai ist erst einmal geplant, dass der Wagen dort weiter bei Einsätzen mitfährt.

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