Interview Monika Nijstad Neues Konzept soll Twistedener an Karneval zusammenbringen

Kevelaer · Twisteden Mit einem neuen Konzept für den Twistedener Straßenkarneval hofft man, dass die Besucher unter dem Dach eines Festzelts gemeinsam unbeschwert feiern. Außerdem will man Problemen vorbeugen, beispielsweise dem Wildpinkeln und Krawallen. Monika Nijstad vom Ordnungsamt Kevelaer erklärt, worum es geht.

 Monika Nijstad arbeitet beim Ordnungsamt

Monika Nijstad arbeitet beim Ordnungsamt

Foto: Stadt Kevelaer

Twisteden Mit einem neuen Konzept für den Twistedener Straßenkarneval hofft man, dass die Besucher unter dem Dach eines Festzelts gemeinsam unbeschwert feiern. Außerdem will man Problemen vorbeugen, beispielsweise dem Wildpinkeln und Krawallen. Monika Nijstad vom Ordnungsamt Kevelaer erklärt, worum es geht.

Frau Nijstad, in der Vergangenheit wurde das Sicherheitskonzept für den Karnevalsumzug in Twisteden immer wieder überarbeitet. Warum?

Monika Nijstad Das ist nichts Besonderes. So eine Veranstaltung muss man von Jahr zu Jahr neu betrachten. Es ist nicht so, dass man davon ausgehen kann, dass es in einem Jahr sehr gut oder sehr schlecht laufen muss.

Dennoch hatte es in der Vergangenheit vermehrt Probleme in Zusammenhang mit Alkohol gegeben. Besonders 2011 drohte der Umzug aus dem Ruder zu laufen.

Nijstad Es gab tatsächlich ein Jahr, in dem es vermehrt - verbunden mit Alkoholkonsum - zu Dingen wie Schlägereien gekommen ist. Da hatte die Polizei mehr Einsätze als im Vorjahr, und auch die Sanitäter vom Deutschen Roten Kreuz mussten mehr Leute betreuen als sonst.

Was meinen Sie, woran das gelegen haben könnte?

Nijstad Das war ein Aussreißer und eine Sache, die man nicht nur auf Jugendliche abwälzen könnte. Es gab viele Erwachsene, die schon zu Beginn der Veranstaltung alkoholisiert waren.

Danach haben Polizei, Ordnungs- und Jugendamt stärker zusammengearbeitet. Hat das gefruchtet?

Nijstad Das hat es. Die Situation hat sich beruhigt. Es gibt mehr Sicherheitspersonal, und wir sind jedes Jahr am Karnevalssonntag vor Ort, wir prüfen den Jugendschutz und ahnden das Wildpinkeln.

Wie sieht die Überprüfung des Jugendschutzes aus?

Nijstad Wir kontrollieren Ausweise und ob Jugendliche Alkohol trinken. Bier dürfen Jugendliche ab 16 Jahren ja trinken, aber Schnaps nicht. Dafür kontrollieren wir notfalls auch die Rucksäcke und beschlagnahmen den Alkohol, oder die Jugendlichen schütten ihn selber weg.

Gibt es auch andere Aspekte, die das neue Konzept aufgreifen soll?

Nijstad Es resultiert auch daraus, dass die Jugenddisco, die vom Jugendamt unterstützt wird, kaum noch angenommen wurde. Es gab Kritik, dass die Scheune, in der die Jugendlichen gefeiert haben, abseits lag und damit zu weit weg vom Zug. Dazu war der Raum schlecht beheizt. Nicht gut zum unbeschwerten Feiern.

Was erhoffen Sie sich vom neuen Konzept?

Nijstad Die Karnevalsfreunde haben es aus eigenen Stücken entwickelt, um die Jugendlichen wieder ins Dorf zu holen. Das ist sehr gut, denke ich. Es wäre schön, wenn sich die Besucher zum Feiern an zentraler Stelle treffen. Das Personal bleibt zunächst gleich, aber vielleicht gibt es dadurch weniger Diskussionen, Streitigkeiten und Handgreiflichkeiten, die sich sonst in und vor den Gaststätten entwickelt haben.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE EMILY SENF.

(RP)
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