Weeze Neuer Pfarrer will gastliches Haus führen

Weeze · Klaus Martin Niesmann leitet die Pfarrgemeinde St. Cyriakus Weeze und Heilig Kreuz Wemb. Das Pfarrhaus wird derzeit umgebaut.

 Pastor Klaus Martin Niesmann an seiner Taufkerze. Von ihr sind Stationen seines Lebens abzulesen.

Pastor Klaus Martin Niesmann an seiner Taufkerze. Von ihr sind Stationen seines Lebens abzulesen.

Foto: siwe

Dafür, dass Klaus Martin Niesmann nur übergangsweise an der Lorschstraße wohnt, hat er sich durchaus gemütlich eingerichtet. Die Bücherwände sind gut bestückt, gemütliche Ledersessel laden zum Sitzen und Reden ein. Letzteres tut Niesmann gerne und durchaus unterhaltsam. Und er hat viel zu sagen — nicht nur im engeren Sinne Theologisches. Der 53-Jährige freut sich sichtlich auf viele neue Kontakte in Weeze und lädt die Generationen ein, ihn ins Gemeindeleben einzubeziehen.

Das kann so schwer nicht sein, zeigt sich Niesmann optimistisch. Was er bisher von Weeze, seinen Vereinen, kirchlichen Verbänden und auch aus Politik und Verwaltung gehört hat, gefällt ihm. "Gefühlt bin ich schon richtig angekommen in Weeze", sagt der Westfale, der zuletzt sieben Jahre Pfarrdechant in Werne war. Geboren wurde Niesmann in Ennigerloh, in Ahlen ging er zur Schule. Es folgten Studienjahre in Münster und Bonn. Seitdem gab es in seinem Berufsleben auch Stationen, die ihn an den Niederrhein brachten: nach Kleve und zum Internat Gaesdonck. Dort war er bis 1990 Präfekt.

Gerne lässt sich Niesmann neben seiner Taufkerze, auf der Stationen seines Lebens abzulesen sind, fotografieren. Die hat für ihn zentrale Bedeutung. "Ich rate allen jungen Eltern, jedem Kind seine eigene Taufkerze zu schenken, denn sie ist etwas sehr Privates. Jesus bittet uns Menschen, als Licht der Welt zu wirken, so wie er für uns leuchtet."

Niesmann ist Nachfolger von Pfarrer Manfred Babel, der nach St. Antonius Kevelaer gewechselt ist. Seit die Gemeinde Heilig Kreuz Wemb mit Weeze fusioniert ist, hat der leitende Pfarrer eine Menge zu tun. Die anstehenden Pfarrgemeinderatswahlen, für die geeignete Kandidaten schnell gefunden wurden (Bericht folgt), machen ihn zuversichtlich, dass die kirchliche Gemeindearbeit in Weeze eine gute und lebendige sein wird. "Viele wollen mitwirken, und das ist gut."

Unter anderem hat der neue Pfarrer derzeit mit sehr weltlichen Fragen zu tun — nämlich, wie das künftige Pfarrhaus aussehen soll. Keinesfalls soll die Gemeinde jedoch argwöhnen, der Umbau des unauffälligen Gebäudes neben der Kirche solle ihm Luxus bescheren. "Es ist nur total verbaut und so kaum nutzbar. Ich brauche zum Beispiel keine drei Badezimmer, sondern eines. Der Zuschnitt der Räume wird verändert, neue Fenster und ein neuer Teppichboden müssen sein." Das Haus hat eine energetische Sanierung nötig, die im Frühjahr abgeschlossen sein soll. Dann wird auch das Pfarrbüro zurück ins Erdgeschoss des Hauses ziehen. Wohlfühlen möchte sich der Geistliche nicht nur selbst, er will auch Besuchern ein gastliches Haus bieten. Niesmann kann sich zum Beispiel vorstellen, dass in seinem Garten an der Niers mal Jugendgruppen zelten. Im Keller wird ihnen schon eine Nasszelle eingebaut.

(RP/rl)
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