Kevelaer Nachdenkliches beim Jahreskonzert des Musikvereins Winnekendonk

Winnekendonk · Die Bühne in der öffentlichen Begegnungsstätte in Winnekendonk wirkte fast schon zu klein. Am Samstag wurde sie von 58 Musikern samt Instrumenten des Musikvereins erobert. Der Vorsitzende Markus Aben freute sich zu Beginn über die vielen Besucher, bevor die Instrumente gefordert wurden.

 Die Musiker beim Jahreskonzert in der Begegnungsstätte.

Die Musiker beim Jahreskonzert in der Begegnungsstätte.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Als Eröffnungsstück erklang der Marsch „Arsenal“ von Jan van der Roost. Unter der Leitung von Dirigent Hans-Gerd Stienen konnte man sich auf neun musikalische Stücke freuen. Damit die nicht einfach hintereinander gespielt werden, führte Rüdiger Göbel als Moderator mit einer Mischung aus Information und Unterhaltung durch den Abend.

So konnte man erfahren, dass ein bekannter Sänger mit Sonnenbrille kürzlich 80 Jahre alt geworden ist. „Von ,Schwarz-braun ist die Haselnuss’ über ,Hoch auf dem gelben Wagen’ kann ich alles mitsingen“, so Göbel scherzhaft über die Hits von Heino. Bei dem Stück „Finkensteiner Polka“ konnte man aber auch ganz einfach nur an ein Bergpanorama denken und die Musik genießen.

Bei dem Stück „Free World Fantasy“ von Jacob de Haan wurde musikalisch das Thema Krieg und Frieden bearbeitet. Anlässlich des „Befreiungstages“ komponierte de Haan das Werk 1987 für die Provinz Groningen. Die Musik symbolisiert den Traum von einer Welt ohne Krieg. Es ist de Haans erstes Werk einer Reihe, in der er Unterhaltung und ernste Musik zu einer Stilart vermischt, die an Filmmusik erinnert. Der voluminöse Anfang wechselte in ruhigere Stimmungen. Das Stück wirkte tatsächlich ein wenig, als sei es für einen Western geschrieben worden.

Danach hieß es Bühne frei für die Bläserklasse. Die sechs Nachwuchstalente im Alter von neun bis zwölf Jahren zeigten ihr Können an Saxophon, Klarinette, Querflöte, Trompete und Schlagzeug. Bei „Hänschen Klein“ und weiteren Stücken zeigten die jungen Musiker viel Freude und Können.

In der Pause wurde für die älteren Mitbürger gesammelt. Dabei kam eine Summe von 305,40 Euro zusammen. Der Abend war sehr kurzweilig und abwechslungsreich, so dass man sich auf die verbleibenden fünf Stücke freute.

Thematisch sollte man nicht nur konsumieren, sondern auch über die ein oder andere Position nachdenken. Mit „United Youth“ von Henk van Lijnschooten wurde herausgestellt, dass Musik eine universelle Weltsprache ist, die jeder Mensch versteht. Unterstrichen wurde dieses Thema durch den musikalischen Dialog zwischen den Klarinetten und den Posaunen. Neben bekannten Ausschnitten aus „Starlight Express“ oder einem Querschnitt aus den bekanntesten Liedern der 80er Jahre gab es auch noch zahlreiche Zugaben, unter anderem aus dem Repertoire von Coldplay.

Zurück blieben ein begeistertes Publikum, viele schöne und auch wichtige Gedanken und das Gefühl, einen besonderen Abend erlebt zu haben.

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