Kevelaer Nach Brief der Stadt: Plötzlich 100 Hunde mehr da

Kevelaer · Kevelaer will nicht angemeldeten Vierbeinern auf die Spur kommen. Dazu soll es bald auch Kontrollen geben.

Die Resonanz hat Kämmerer Ralf Püplichuisen überrascht: "Es war schon erstaunlich, welche Wirkung unser Schreiben gehabt hat", sagt der Kämmerer. Wie berichtet, hatte die Kommune mit den Steuerbescheiden auch einen Infobrief verschickt.

In diesem werden die Bürger noch einmal auf die Pflicht hingewiesen, einen Hund auch anzumelden und Steuern zu bezahlen. Gleichzeitig gibt es den deutlichen Hinweis, dass Mitarbeiter der Stadt auch Kontrollen machen werden. Zuvor werde aber die Gelegenheit gegeben, einen Hund doch noch anzumelden. Wer seinen Vierbeiner bis zum 28. Februar anmeldet, der brauche kein Bußgeld zu fürchten, auch wenn der Hund schon länger im Haus sei.

Daraufhin ist die Zahl der Vierbeiner in Kevelaer sprunghaft angestiegen. Bislang sind etwa 100 neu angemeldet worden. Eine hohe Quote wenn man bedenkt, dass in Kevelaer 2640 Hunde angemeldet sind. Die Resonanz aus der Bevölkerung sei durchweg positiv gewesen, berichtet der Kämmerer. "Die Bürger können die Aktion nachvollziehen und sind der Ansicht, dass damit zu mehr Gerechtigkeit beigetragen wird."

Noch können sich "Hundesteuersünder" melden. Bald drohen dann Kontrollen und eventuell Bußgelder. Demnächst wollen sich die Verantwortlichen zusammensetzen, um die Kontrollen konkret zu besprechen. Straßenweise will man vorgehen, dabei soll dann stichprobenartig an den Häusern geklingelt und nach Vierbeinern gefragt werden. Das ist aus Sicht der Stadt sinnvoller als eine konzertierte Hundezählung. Eine solche Aktion habe immer nur einen Strohfeuereffekt. Mit Blick auf Kosten und Verwaltungsaufwand habe die Verwaltung von einem einmaligen Hunde-Zensus abgesehen.

Bei der Aktion geht es auch um Geld. Rund 180.000 Euro nimmt die Kommune im Jahr durch die Hundesteuer ein. In Kevelaer muss für einen Hund 70 Euro im Jahr gezahlt werden, bei zwei Hunden 90 Euro pro Tier und bei drei oder mehr Vierbeinern 110 Euro pro Hund. Die 100 bislang neu gemeldeten Vierbeiner bedeuten also schon mindestens 7000 Euro mehr für die Stadt. Die Summe könnte noch steigen, denn es heißt, dass die Dunkelziffer bei nicht angemeldeten Hunden bei rund 25 Prozent liegt. Das wären für Kevelaer 660 Hunde.

(RP)
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