Weeze Nach Brandalarm: Mehr Kontrollen am Asylheim

Weeze · Immer öfter muss die Feuerwehr zur Unterkunft ausrücken. Montag legten dort Heimbewohner Feuer, um Rauchmelder auszulösen. Gestern gab es dazu am Airport ein Treffen mit der Bezirksregierung.

 In der Nacht zu Dienstag musste die Feuerwehr gleich viermal zur Asylunterkunft am Airport ausrücken.

In der Nacht zu Dienstag musste die Feuerwehr gleich viermal zur Asylunterkunft am Airport ausrücken.

Foto: Feuerwehr Weeze

Der Termin war bereits vor längerer Zeit vereinbart. Durch die jüngsten Vorfälle in der Asylbewerberunterkunft am Airport bekam das Treffen jedoch eine besondere Bedeutung. Bürgermeister Ulrich Francken machte gemeinsam mit Georg Koenen vom Ordnungsamt deutlich, dass es auf Dauer nicht hinnehmbar sei, dass die Feuerwehr durch die Einrichtung so in Anspruch genommen wird. "Es besteht die Gefahr, dass dann irgendwann die Effektivität insgesamt darunter leiden könnte", sagt Francken.

Wie berichtet, hatte es in jüngster Zeit immer wieder Fehlalarme in der Einrichtung gegeben. Flüchtlinge hatten mutwillig die Brandmelder betätigt. Zuletzt hatten Asylbewerber auch kleinere Feuer gelegt, um so die Brandmelder auszulösen. Eben darum ging es im Gespräch der Gemeinde mit dem Einrichtungsleiter vom Deutschen Roten Kreuz und Vertretern der Bezirksregierung, die Betreiberin der Unterkunft ist.

Francken sprach anschließend von einem "guten Gespräch" und von "positiven Signalen". "Uns wurde zugesagt, dass die Bezirksregierung das Sicherheitspersonal aufstocken will", erläutert der Verwaltungs-Chef. Durch eine höhere Zahl von Securityleuten soll erreicht werden, dass die Intervalle zwischen den Kontrollen kürzer werden. Ziel ist jetzt, dass es alle 15 Minuten eine Begehung von Unterkunft und Gelände geben soll. Damit sollen auch Vorfälle wie am Montag verhindert werden. Da hatten Unbekannte Strümpfe über die Rauchmelder gezogen und die Socken angesteckt. "Um so ein Feuer zu legen, ist schon eine gewisse Zeit notwendig. Jetzt sollen häufigere Kontrollen dafür sorgen, potenzielle Brandstifter bei solchen Vorbereitungen zu stören."

Das betroffene Gebäude ist geräumt und erst einmal gesperrt. Auch weil die Polizei noch ermittelt. Die Beamten haben einen mutmaßlichen Brandstifter in Gewahrsam genommen.

Francken findet es wichtig, dass konsequent Strafanzeigen gestellt werden. Dabei sei es egal, ob es "nur" um das mutwillige Drücken des Brandmelders oder echte Brandstiftung gehe. Das seien mutwillige Aktionen, die auf Dauer unterbunden werden müssten. "Wir haben jetzt gesehen, wie leicht so ein kleines Feuer zur echten Gefahr werden kann, denn der Rauch hat sich unheimlich schnell im Haus ausgebreitet." Nur dem schnellen Eingreifen der Feuerwehr sei es zu verdanken gewesen, dass niemand verletzt wurde.

Das Gespräch war Francken auch wichtig, weil die Flüchtlingsunterkunft am Airport zur Dauereinrichtung werden soll. Wie berichtet, baut der Airport gerade Gebäude in der Nähe komplett um. Hier soll eine so genannte Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) des Landes entstehen. Bislang haben die Gebäude am Airport nur den Status einer Notunterkunft. "Uns ist natürlich daran gelegen, dass bei den neuen Gebäuden dann gleich dafür gesorgt wird, dass es solche Vorfälle wie jetzt möglichst nicht mehr gibt", sagt Francken.

"So massive Probleme wie in Weeze haben wir in anderen Einrichtungen nicht", sagt Stefanie Klockhaus, Sprecherin der Bezirksregierung. Daher werde man bei der ZUE später auch großen Wert darauf legen, dass dieses Problem gelöst werde. Außerdem sollen die Bewohner auch noch einmal ermahnt und auf die Gefahren hingewiesen werden.

Auch die Feuerwehr hofft auf eine Besserung. "Unsere Jungs sind hoch motiviert, aber im Moment ist die Belastung wirklich enorm", sagt Michael Winthuis von der Feuerwehr Weeze. Man müsse schließlich bedenken, dass die Feuerwehrleute ihren Dienst ehrenamtlich machen und oft am nächsten Tag zur Arbeit müssen. Eben deshalb ist auch Francken wichtig, "dass hier jetzt etwas in Bewegung kommt".

(RP)
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