Weeze Nach Anschlag: Sicherheitskonzepte auf Prüfstand

Weeze · / KEVELAER (zel) Das Attentat von Manchester hat die Sicherheitsdiskussion bei Großveranstaltungen wieder angeheizt. Das Parookaville-Festival gehört mit 80.000 Zuschauern zu den größten Konzerten in Deutschland. Kein Wunder also, dass Mitorganisator Bernd Dicks nach dem Anschlag viele Anfragen zum Thema bekommt. "Wir bitten um Verständnis, dass zum jetzigen Zeitpunkt keine konkreten und seriösen Aussagen über mögliche Auswirkungen für eine Veranstaltung abgeben können, die erst in zwei Monaten stattfindet", meint Dicks. Man stehe in regelmäßigem Austausch mit den Sicherheitsbehörden, um ein höchstmögliches Maß an Sicherheit zu gewährleisten. Zu gegebener Zeit würden die dann vorliegenden Fakten gesichtet und bewertet. "Aufgrund der Nähe des Festivalgeländes in Weeze zum dortigen Flughafen, gelten außerdem grundsätzlich verschärfte Sicherheitsvorkehrungen für Veranstaltungen", erläutert Dicks. Ein generelles Taschenverbot beim Festival gibt es nicht. Das wäre auch gar nicht möglich, weil die Besucher ja zum Campen mit ganzen Koffern anreisen. Aufs reine Festivalgelände dürfen Besucher nur mit kleinen Taschen, die kontrolliert werden. Bundesinnenminister Thomas de Maziére hat vorgeschlagen, die Besucher auch am Ende von Großveranstaltungen zu kontrollieren. Diese Idee wollte Bernd Dicks aktuell noch nicht kommentieren.

Von Seiten der Polizei heißt es, dass man das Ende von Veranstaltungen bislang wohl noch nicht so im Auge gehabt habe. "Es wäre möglich, dass jemand die Gelegenheit nutzt und sich aus der Gegenrichtung unter die Fans mischt", erläutert Polizeisprecher Michael Ermers. In Manchester sei das ja der Fall gewesen. Generell gelte, dass die Gefährdungslage im Kreis Kleve unverändert sei. Es gebe keine Hinweise auf Anschlagspläne. Die Behörden würden die Sicherheitslage jeder Veranstaltung mit Fingerspitzengefühl prüfen. So müsse keiner damit rechnen, dass bei der Jubiläumswoche in Kevelaer Polizei mit Maschinengewehr patrouilliert.

(RP)
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