Goch/Weeze Nach Anschlägen: Rucksack-Verbot bei Festivals wird geprüft

Goch/Weeze · In zwei Wochen beginnt das Haldern Pop, außerdem stehen Geldernsein und die Q-Base an. Sicherheitslage laut Polizei "verschärft".

Die jüngsten Terroranschläge haben auch konkrete Auswirkungen auf die Musik-Festivals in der Region. Bei Parookaville war nach dem Attentat in Nizza die Polizeipräsenz bereits massiv erhöht worden. Zusätzliche Einheiten der Landespolizei waren nach Weeze abgeordnet worden. Und angesichts des Anschlags bei einem Open-Air in Ansbach gibt es nun weitere konkrete Vorsichtsmaßnahmen. Beim Wacken-Open-Air Anfang August in Schleswig-Holstein werden Taschen und Rucksäcke generell aus Sicherheitsgründen verboten sein. Eine Option, die auch bei den kommenden Veranstaltungen in der Region im Raum steht.

"Eine solche Regelung ist auch bei uns gut denkbar, die Möglichkeit wird auf jeden Fall geprüft", sagt Polizeisprecher Michael Ermers. Ein grundsätzliches Taschenverbot sei aber noch nicht erlassen worden. "Solche Dinge werden in Absprache mit dem jeweiligen Veranstalter geregelt", erklärt er.

In der Umgebung stehen in nächster Zeit gleich eine ganze Reihe von Musikfestivals an. In Rees das Haldern Pop, in Geldern das Geldernsein, in Weeze die Q-Base und im Wunderland Kalkar soll es eine DJ Party geben. "Die Sicherheitskonzepte für diese Veranstaltungen sind noch in Arbeit", sagt Ermers. "Was dann genau getan wird, hängt vom Einzelfall ab", sagt Ermers.

Generell sei die Polizeipräsenz bei Festivals bereits erhöht worden. "Die allgemeine Sicherheitslage ist verschärft, aber uns liegen keine konkreten Hinweise auf Pläne für einen Anschlag im Kreis Kleve vor", so der Polizeisprecher. Gleichwohl müsse man angesichts der momentane Lage sehr wachsam sein.

Ob es beim Geldernsein-Festival ein Taschenverbot geben wird, ist offen. "Über dieses Thema werden wir sicher diskutieren", sagt Roger Bruns vom Organisationsteam. Die Planungen würden ganz normal weiterlaufen. Jetzt angesichts der Vorfälle in Panik zu verfallen, sei die schlechtere Lösung. "Ich denke, wir werden bei uns eher auf stärkere Kontrollen statt auf ein Verbot von Rucksäcken setzen", sagt er.

Das Geldernsein-Festival sei ohnehin eine sehr familiäre Veranstaltung. Obwohl fast 1000 Besucher kommen, würden sich die Gäste fast alle untereinander kennen.

(zel)
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