Natur in Weeze Wolf: Nabu-Mann Malzbender kritisiert „üblen Aktionismus“

NIEDERRHEIN/WEEZE · Heftige Kritik hat Peter Malzbender vom Naturschutzbund (Nabu) an den Äußerungen des Aktionsbündnisses Forum Natur geübt. Wie berichtet, hat der Vorsitzende Max von Elverfeldt aus Weeze gefordert, den strengen Schutz für den Wolf aufzuheben und das Tier ins Jagdrecht zu überführen.

Der Wolf sorgt weiter für heftige Debatten.

Der Wolf sorgt weiter für heftige Debatten.

Foto: AP/Gerry Broome

Auch am Niederrhein könne es dann unter bestimmten Umständen zu Abschüssen kommen.

Das sei „übler Aktionismus“, schimpft Malzbender. Man mache derzeit aus der Mücke einen Elefanten. „Wir müssen ein für allemal klarstellen, dass wir am Niederrhein keinen Problemwolf haben.“ Schon länger habe es keine Meldungen mehr über Risse von Schafen in der Region gegeben. Wenn jetzt gemeldet werde, dass das Tier ein Wildkaninchen getötet hat, dann lache er sich tot. „Ja, was soll der Wolf denn machen? Soll er Pommes essen oder Fischstäbchen?“, fragt er ironisch. Der Wolf sei nun mal ein Regulativ, er habe sich am Niederrhein angesiedelt, weil er hier so viel Wild vorfinde.

 Peter Malzbender: „Wir haben keinen Problemwolf.“

Peter Malzbender: „Wir haben keinen Problemwolf.“

Foto: David Malzbender

Auch das Verhalten des Landesamtes für Natur und Umweltschutz (Lanuv) ist aus seiner Sicht „unverantwortlich“. Wenn die Behörde jetzt jedes tote Kaninchen meldet, werde der Öffentlichkeit suggeriert, dass hier ein Raubtier unterwegs sei.

Bei dem Thema würden sich nur Landbesitzer, Bauern oder Züchter zu Wort melden. „Ich wehre mich dagegen, dass diese Nutzer dann entscheiden, wie mit dem Wolf umgegangen wird“, sagt Malzbender. Warum etwa sei der Nabu nicht im Aktionsbündnis? Er sei der Letzte, der die Sorgen der Tierhalter und Landwirte nicht verstehe, die fürchten, dass der Wolf beispielsweise Schafe reißt. Aber momentan gebe es nun mal keine Probleme.

„Derzeit melden sich viele, auch in der Politik, zu Wort, die keine Ahnung haben“, kritisiert er.

Auch von der Einteilung in verschiedene Kategorien für Wolfsbereiche, wie sie das Aktionsbündnis vorschlägt, hält er nichts. Die Stadt als Wolfsausschlussareal, in dem die Tiere geschossen werden dürften, hält er beispielsweise für wenig sinnvoll. „Wölfe sind Wanderer, die ziehen nur durch. Kein Tier wird sich lange in der Stadt aufhalten.“

Bei aller Kritik sei er immer an einem Dialog interessiert. „Lasst uns einfach vernünftig sein. Wir haben ganz andere Probleme in der Natur als den Wolf. Dürre und der Klimawandel sind viel wichtigere Aufgaben, die wir angehen müssen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort