Kevelaer Museum will Besucher locken

Kevelaer · Seit Ende vergangenen Jahres stellt das Niederrheinische Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte im Wechsel ein "Kunstwerk des Monats" in den Mittelpunkt. Leiter Dr. Burkhard Schwering hofft so auf mehr Zulauf.

 Museumsdirektor Burkhard Schwering mit dem "Dorf im Gebirge" von Helpenstein.

Museumsdirektor Burkhard Schwering mit dem "Dorf im Gebirge" von Helpenstein.

Foto: Gerhard Seybert

Die weiße Säule im Foyer des Museums in der Stadtmitte ist ziemlich schmal. "Bei großformatigen Werken müssen wir einen neuen Standort für die Aktion auswählen", scherzt Burkhard Schwering. Der Leiter des Museums für Volkskunde und Kulturgeschichte hat sich das Konzept "Kunstwerk des Monats" ausgedacht.

"Jeden Monat rückt ein anderes Porträt oder eine Skulptur in den Mittelpunkt und wird dort für einige Wochen zum Blickfang im Eingangsbereich", erklärt der 63-Jährige die Idee. Die Motive sollen sich dabei an die jeweilige Jahreszeit thematisch anpassen. Im Dezember entschied sich Schwering für den Kupferstich "Der Winter" des niederländischen Künstlers Hendrick Goltzius aus dem 16. Jahrhundert.

Im Januar wurde das Gemälde "Winter am Niederrhein" des Gochers Franz Göckede gezeigt. Aktuell hängt Ferdinand Helpensteins "Dorf im Gebirge" von 1998 im Museums-Foyer. "Das Bild ist sehr farbintensiv, es ist schon erstaunlich, wie souverän Helpenstein mit den Farben spielt." Schließlich sei der bekannte Kevelaerer, der im vergangenen Sommer verstorben ist, eigentlich Kinderarzt und nur in seiner Freizeit Künstler gewesen. "Auch losgelöst von den akademischen Regeln können attraktive wie provokative Kunstwerke entstehen", weiß Schwering.

Dass sein Museum Werke von Künstlern aus der Region in der nächsten Zeit hervorheben möchte, hat verschiedene Gründe: "Zum einen ist es uns ein Anliegen, Kunst aus unserem Bestand, für die in unseren Dauerausstellungen kein Platz ist, auf diese Weise der Öffentlichkeit trotzdem, zumindest exemplarisch, zugänglich zu machen", meint Schwering. Er macht jedoch auch keinen Hehl daraus, dass mit der Aktion auch der Hintergedanke verbunden ist, wieder mehr Besucher ins Kevelaerer Museum unweit des Kapellenplatzes zu locken. "Die meisten Gäste kommen vor allem wegen der regelmäßigen Sonderausstellungen.

Viele stellen dann begeistert fest, dass sich unsere mehr als 20 Dauerausstellungen durchaus sehen lassen können." Wer einmal die Schwelle des Hauses übertrete, um sich das Bild des Monats anzusehen, mache vielleicht die gleiche Erfahrung. Schließlich hat das Museum viel zu bieten: Historisches Spielzeug, Kunst zur Kevelaerer Wallfahrt und die eindrucksvolle Dokumentation bäuerlicher Kultur, altem Handwerk und Regionalgeschichte. Zudem ist eine Musikschule ins Haus integriert.

Für den Monat März hat sich Schwering. der für Vorschläge zum "Kunstwerk des Monats" immer offen ist, bereits für ein fast schon sommerliches Motiv entschieden. "Da war der Wunsch wohl Vater des Gedanken."

(riem)
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