Kevelaer Mit mehr Spaß mehr lernen

Kevelaer · Zwei Jahre Erfahrung hat die Stadt Kevelaer schon mit der Offenen Ganztagsgrundschule. Zu Beginn des dritten Jahres, in dem die Betreuung bis zum Nachmittag angeboten wird, nehmen etwa 360 Kinder teil.

 Die Hubertusschule bei der Neueröffnung der Bücherei.

Die Hubertusschule bei der Neueröffnung der Bücherei.

Foto: RP, Bastian Königs

Wenn‘s um Kinder und Jugend geht, sind sich die politischen Fraktionen meist einig. Und dass das Modell Offene Ganztagsgrundschule (OGS), das landesweit umgesetzt wurde, eine gute Sache ist, das finden wohl alle Kevelaerer Kommunalpolitiker. Niemand wird zur Teilnahme gezwungen, schließlich ist es nur ein Angebot. Und zwar eines, das es auch in den ländlichen Schulen gibt. Von Beginn an, erinnert Bürgermeister Axel Stibi im zweiten Jahresbericht zum Thema, sei es der Verwaltung und der Politik darum gegangen, die OGS flächendeckend anzubieten. Partner sind Awo und Caritas.

Es geht um "mehr Lernen"

Walburga Kamps (CDU), Vorsitzende des Schulausschusses, und Karl-Heinz Kandolf (Grüne), Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, betonen, dass die OGS ein wertvoller Beitrag zur Kooperation von Jugendhilfe und Schule sei. Schließlich geht es um "mehr Lernen" und verlässliche Betreuung. Die pädagogisch ausgerichtet ist, aber Spaß machen darf: Zu Förderkursen und Hausaufgabenbetreuung kommen am Nachmittag Sport und kreative Anregungen hinzu.

An allen Grundschulen der Stadt, also auch in Winnekendonk, Wetten, Kervenheim und Twisteden, können Erst- bis Viertklässler bis 16 Uhr in der Schule bleiben. Sie müssen sich dazu für ein Jahr fest anmelden. An der größten Kevelaerer Grundschule, der innerstädtischen St.-Antonius-Schule, meldeten sich zu diesem Schuljahr 143 Kinder an (im ersten Jahr 41), an St. Hubertus sind es 64 (2006: 35), St. Franziskus in Twisteden hat 42 (16), St. Norbert in Kervenheim 25 (16), Winnekendonks Overberg-Grundschule betreut 50 (22) Kinder bis zum Nachmittag, und die Wettener Grundschule 31 (19). Insgesamt nutzen derzeit 28 Prozent der Kevelaerer Grundschüler die Möglichkeit, über Mittag zu bleiben.

Die OGS kostet viel Geld, schließlich sind erweiterte Räumlichkeiten und mehr Personal nötig. Für die grundlegenden Investitionen wurden 2006 1,15 Millionen Euro bewilligt; über die Verteilung entschied die Stadt. Noch in den Sommerferien 2008 wurden neue Räume für die St.-Antonius-Grundschule geschaffen, der letzte Ausbau betrifft Gruppenräume und einen Küchenbereich für die St.-Hubertus-Grundschule. Für die Durchführung der OGS kamen im vergangenen Schuljahr knapp 300 000 Euro hinzu. Und einen kleinen Beitrag müssen auch die Eltern zahlen: gestaffelt nach Einkommen bis zu 35 Euro monatlich (plus Mittagessen). In Summe waren das 2007/2008 rund 86 000 Euro; für die Stadt, die Awo und Caritas bezahlen muss, blieben etwa 120 000 Euro.

Awo und Caritas setzen Erzieherinnen, Heilpädagogen, eine Motopädin und pädagogische Mitarbeiter ein. Die Awo, zuständig für St. Antonius (inklusive Dependance Klinkenberg) und Wetten bietet neben den Standards auch phillipinischen Stockkampf, Einradfahren und gezielte Sprachförderung für Migrantenkinder. Die Caritas ergänzt das Pflichtprogramm durch Filzen, Puppenspiel, Ballett, Jungenprojekt, Archäologie oder Schwimmen. KOMMENTAR

(RP)
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