Kevelaer Mit Aktion 500 Kinderwünsche erfüllen

Kevelaer · Das Projekt "Engel gibt es überall" organisiert Weihnachtsgeschenke für bedürftige Familien.

Zwar ist es noch etwas hin, aber das Weihnachtsfest steht wieder vor der Tür. Traditionell bietet es die Gelegenheit zur Besinnung und zur Einkehr, aber auch, um leuchtende Kinderaugen zu sehen, wenn die Kleinen ihre Geschenke auspacken. Doch nicht alle Familien können sich ein Weihnachtsfest mit Geschenken leisten. Deshalb hatte der Verein "Engel gibt es überall" die Idee, für 500 Kinder Geschenke zu besorgen. 2008 hat die Vereinsvorsitzende Ingrid Stermann die Weihnachtsaktion ins Leben gerufen, seit drei Jahren ist Edeka Brüggemeier als Partner mit an Bord, seit zwei Jahren die Volksbank an der Niers. Auch der Sportverein Viktoria Winnekendonk ist dabei.

Und darum geht es: In 27 Geschäftsstellen des Gebietes der Volksbank an der Niers sowie in sechs Filialen von Edeka Brüggemeier liegen ab dem 2. November Wunschzettel aus, auf denen Eltern aus bedürftigen Familien Weihnachtswünsche für ihre Kinder eintragen können.

Bis zum 21. November können diese in den Filialen und Geschäftsstellen abgegeben werden. Wichtig ist, dass alle Namen und Adressen geheim bleiben. "Nur ich habe alle Daten, sonst niemand", versichert Stermann, die die Wunschzettel sichtet und die gewünschten Geschenke einkauft.

Dafür hat sie ein Budget von 10.000 Euro, das von Edeka, der Voba und dem Verein bereitgestellt wird. Auch die Kunden von Edeka können sich beteiligen. Demnächst werden in Filialen Weihnachtsbäume stehen, an denen anonymisierte Wunschzettel hängen. "Kunden können einen Wunschzettel mitnehmen, das Geschenk zu kaufen und bei uns wieder abgeben", erklärt Edeka-Mitarbeiter Rene Viel.

Bis zum 21. November haben Eltern Zeit, die Wunschzettel auszufüllen. Dabei macht Ingrid Stermann allerdings deutlich, dass die Aktion nach dem Verfahren "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst" stattfinden wird. Schließlich bewege man sich mit 500 zu organisierenden Geschenken an der Leistungsgrenze. Wenn alles eingekauft ist, geht es ans große Einpacken. Später werden die Geschenke ausgeliefert. "Ganz wichtig ist, dass die Kinder nichts von der Aktion mitbekommen. Die Eltern beschenken die Kinder so, als hätten sie die Geschenke gekauft. Deshalb dürfen auch nur Eltern die Wunschzettel ausfüllen", erläutert Ingrid Stermann.

Edeka-Mitarbeiter Andre Spittmann war als Fahrer unterwegs und gleichermaßen erstaunt und erschüttert über das, was er dabei erlebt hat. "Bei einer Familie sah von außen alles normal aus. Als mir dann aber die Tür geöffnet wurde, war ich erschüttert, in welchem Elend die Familie lebte", berichtet er. Gerade solche Umstände würden das Projekt notwendig machen.

Wilfried Bosch, Vorstandsmitglied der Volksbank an der Niers, ist von der Aktion angetan: "Mit wenigen Mitteln kann man für große Freude bei den Kindern sorgen."

(RP)
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