Vorwürfe gegen Sozialpädagogen Missbrauch: Ermittlungen kurz vor dem Abschluss

Kevelaer · Die Staatsanwaltschaft steht kurz vorm Abschluss der Ermittlungen gegen einen Sozialpädagogen. Er soll Kinder missbraucht haben.

 Der Mann sitzt noch in Untersuchungshaft.

Der Mann sitzt noch in Untersuchungshaft.

Foto: dpa/Markus van Offern

Das Ermittlungsverfahren gegen einen Sozialpädagogen, dem schwerer sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen wird, scheint kurz vor dem Abschluss zu stehen. „Es zeichnet sich ab, dass alsbald eine abschließende Entscheidung der Staatsanwaltschaft getroffen wird, insbesondere, ob gegen den Beschuldigten Anklage zu erheben ist“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Kleve, Günter Neifer, auf Anfrage der Redaktion. Es bestehe weiterhin dringender Tatverdacht, der Mann aus Keve­laer befindet sich weiter in Untersuchungshaft.

Dort sitzt der Sozialpädagoge seit dem 25. Juli. Der Mann hatte Anfang Juli eine Selbstanzeige eingereicht. Darin bezichtigt sich der Beschuldigte selbst, vier Jahre bis 2002 einen Minderjährigen aus seiner Verwandtschaft wiederholt sexuell missbraucht zu haben. Das Opfer war in einem Teil des Zeitraums unter 14 Jahren gewesen. Auch wenn die Vorwürfe aus dem Jahr 2002 stammen, sind die Taten noch nicht verjährt, wie Neifer erläutert. Bei Kindesmissbrauch gebe es komplizierte Verjährungsfristen, die dem Mann vorgeworfenen Fälle seien aber definitiv noch nicht zu lange her. Einen Antrag auf Haftprüfung lehnte das Gericht ab, weil Wiederholungsgefahr bestehe.

Im Zuge der Ermittlungen hatten sich weitere Vorwürfe gegen den Sozialpädagogen ergeben. Bekannt war bereits, dass es auch eine Anzeige aus dem Juni dieses Jahres gibt. Hier soll es einen Vorfall auf einer Ferienfahrt in Ratzeburg gegeben haben. Die Staatsanwaltschaft Lübeck hatte das Verfahren an Kleve übergeben.

Im Zuge der Ermittlungen wurden weitere Verdachtsfälle bekannt. Insgesamt geht die Staatsanwaltschaft jetzt von sechs Taten aus, die sich auf den Reisen ereignet haben sollen, die der Kevelaerer mit organisierte. Es soll dabei um fünf Jungen gehen.

Während der Ermittlungen hatte die Polizei auch Computer und Datenträger des Kevelaerers sichergestellt. Ob hier etwas gefunden wurde, dazu machte die Staatsanwaltschaft keine Angaben.

Wann ein Prozess beginnen könnte, ist offen.

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