Weeze Maria Bremner – die gute Fee von Weeze

Weeze · Landrat Wolfgang Spreen zeichnete gestern die 63-Jährige mit der Verdienstmedaille aus. Seit Jahren engagiert sich die Rollstuhlfahrerin sozial. Immer an ihrer Seite: Labrador "Jule".

 Landrat Wolfgang Spreen und Weezes Bürgermeister Ulrich Francken beglückwünschten Maria Bremner, Ehemann Brian und Hündin "Jule" (v.l.).

Landrat Wolfgang Spreen und Weezes Bürgermeister Ulrich Francken beglückwünschten Maria Bremner, Ehemann Brian und Hündin "Jule" (v.l.).

Foto: t. binn

Maria Bremner ist in Weeze ein gern gesehener Gast. Das liegt zum einen an ihrer herzlichen Art und zum anderen an ihrer großen Hilfsbereitschaft. Dafür ist sie gestern mit der Verdienstmedaille des Bundespräsidenten in der Alten Schmiede in Weeze ausgezeichnet worden. LandratWolfgang Spreen lobte das "unermüdliche Engagement" der 63-Jährigen, die seit vielen Jahren in unterschiedlichen Einrichtungen ehrenamtlich tätig ist. Und das, obwohl die Weezerin selbst in ihrer Mobilität eingeschränkt ist.

Seit einem Unfall im Jahr 1987 sitzt sie im Rollstuhl. "Doch das hält sie nicht davon ab, anderen, denen es auch nicht gut geht, zu helfen", sagte Bürgermeister Ulrich Francken, der ebenfalls ein paar lobende Worte sprach. Die Geehrte freute sich über die Auszeichnung und nahm die Glückwünsche von Freunden, Familie und Kollegen, die zahlreich mit Blumensträußen und kleinen Präsenten erschienen waren, gern entgegen. "Ich freue mich sehr über diese Ehre und danke allen, die heute gekommen sind", sagte die Weezerin.

Schon seit langer Zeit engagiert sich Maria Bremner im "Rolli-Club" und trifft sich mit anderen rollstuhlgebundenen Bürgern, um Erfahrungen auszutauschen und die Freizeit gemeinsam zu gestalten. Fast immer an ihrer Seite ist die Labrador-Hündin "Jule". 2004 bildete sie das Tier — gemeinsam mit dem Gebrauchshundesportverein Weeze — zu einem Therapiebegleithund aus. Seither besuchen die beiden regelmäßig ältere, kranke und benachteiligte Menschen im St.-Petrusheim, im Theresienstift (beides in Weeze) und im Clemens-Haus in Kevelaer.

In der Dietrich-Bonhoeffer-Schule in Bedburg-Hau gibt sie zweistündige "Unterrichtsstunden" für Mädchen und Jungen mit geistiger und körperlicher Behinderung. Die Kinder lernen durch "Jule", Ängste vor Tieren abzubauen. Außerdem hat der Kontakt mit dem Labrador positive Auswirkungen auf ihre Konzentrationsfähigkeit.

Und weil die beiden Damen sozusagen im Team arbeiten, sollte "Jule" an einem solchen "Feiertag" natürlich nicht leer ausgehen. Das fand zumindest Landrat Wolfgang Spreen. "Es gibt zwar noch keinen Bundesverdienstknochen, aber dieser hier dürfte ihr auch Freude bereiten", sagte er, während er Maria Bremner den Leckerbissen für ihre Gefährtin übergab.

Der Labrador-Hündin lief beim Anblick des Knochens förmlich das Wasser in der Schnauze zusammen. Und man sah ihr an, dass sie ihr Geschenk am liebsten sofort verspeisen würde. Doch "Jule" blieb artig und gut erzogen, sie kann warten. Vorfreude ist schließlich die schönste Freude. Und so legte sie sich schnell wieder neben den rollstuhl ihres Frauchens und begrüßte die Gratulanten.

Das Engagement von Maria Bremner beschränkt sich nicht auf die Arbeit mit benachteiligten Menschen. Seit 2007 arbeitet sie beratend und unterstützend im Heimbeirat des St.-Petrusheims mit.

(RP/rl)
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