Kevelaer Maria als Braut und Barbie

Kevelaer · Schüler der Liebfrauenschule in Geldern haben moderne Marienbilder geschaffen: Das Niederrheinische Museum in Kevelaer zeigt die Ausstellung "Maria 2.0" im Foyer. Die beste Maria gewinnt einen Preis.

 Dennis Hueskens (links) und Maria Roelofsen (3. von links) haben eine Madonna aus Schoko-Riegel-Verpackungen gestaltet. Ihr und das Kunstwerk ihrer Mitschüler zeigt das Niederrheinische Museum.

Dennis Hueskens (links) und Maria Roelofsen (3. von links) haben eine Madonna aus Schoko-Riegel-Verpackungen gestaltet. Ihr und das Kunstwerk ihrer Mitschüler zeigt das Niederrheinische Museum.

Foto: Siegfried Wensierski

Für Dennis Hueskens und Maria Roelofsen begann das Projekt im Fach Gestaltung mit einem Berg voller Süßigkeiten. Die Twix, KitKats, MilkyWays und andere Schoko-Riegel mussten erst einmal verputzt werden. Denn die beiden brauchten das Papier. Daraus gestalteten sie die Muttergottes als Mantelmadonna.

Das Kunstwerk der beiden Schüler des beruflichen Gymnasiums Liebfrauenschule in Geldern hängt nun im Niederrheinischen Museum in Kevelaer. "Vorlage war das Gnadenbild", sagt Lehrer Marc Baum. "Maria 2.0 — Moderne Gestaltung einer Ikone" heißt die Ausstellung, die noch bis Anfang September im Foyer zu sehen ist. Alle 22 Schüler seines Gestaltungskurses des elften Jahrgangs haben in Kleingruppen mindestens eine moderne Maria geschaffen.

"Süße Versuchung"

So wie Dennis Huesgens und Maria Roelofsen. "Wir wollten provozieren mit unserer Darstellung der Maria", sagt Huesgens. Der 19-Jährige und seine 17-jährige Schulkollegin haben ihr Werk "Süße Versuchung" genannt. "Es soll einen anderen Blick auf Maria zeigen", sagt Huesgens. "Süßigkeiten machen glücklich, zu viel davon macht aber dick und ist nicht gut", sagt Roelofsen und zieht gleich Parallelen zur Mutter Gottes. "Sie tut gut, aber man kann von ihr auch besessen sein", sagt sie. Beide sind stolz, dass das Museum ihr Werk ausstellt.

Die Ausstelluung war eine Idee von Lehrer Marc Baum. Bei einem Besuch mit Schülern in Kevelaer sprach er mit Museumsleiter Burkhard Schwering darüber — und der war sofort begeistert. "Das ist eine gute Ergänzung zu unserer Ausstellung "Christus an Rhein und Ruhr — Zur Wiederentdeckung des Sakralen an Rhein und Ruhr", die wir zusammen mit der Heinrich-Heine Universität im ersten Stock zeigen", sagt er.

An Ideen mangelte es den Berufschülern nicht: Die Ausstellung zeigt unter anderem eine "Maria al dente", die aus verschiedenen Sorten Nudeln gestaltet wurde; eine "Barbie of peace", die Maria als Barbie mit einem Kind auf dem Arm zeigt. "Mary White" heißt das Exponat von Julia Welbers, Laura Beaupoil und Alexandra Cox. Es zeigt auf Fotos alle drei jungen Frauen in einem Brautkleid.

Die Fotos haben die Schülerinnen zu einem Marienbild zusammengeklebt. "Maria ist eine wichtige Person, so wie eine Braut, die die Kirche betritt, die wichtigste Frau im Raum ist", sagt Cox. "Unsere drei Gesichter sollen zeigen, wie viele verschiedene Facetten Maria hat und dass jeder sich mit ihr identifizieren kann", ergänzt Beaupoil.

Die "beste Maria" soll übrigens am Ende einen Preis erhalten. "Wir lassen die Museumsbesucher abstimmen", sagt Schwering.

(RP/rl)
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