Kirche in Kevelaer Rotkohl für den Kardinal

KEVELAER · Rund 1200 Wallfahrer werden am Samstag in Kevelaer erwartet. Dann kommen Pilger aus dem Bistum Köln, viele davon sind auf Hilfe angewiesen. Beköstigt werden die Besucher aus der Feldküche.

 Auch Kardinal Woelki wird sich bei der Feldküche der Malteser sein Mittagessen holen.

Auch Kardinal Woelki wird sich bei der Feldküche der Malteser sein Mittagessen holen.

Foto: ja/Sebastian Sehr/Malteser

Na, wenn das kein Lehrgang unter realen Bedingungen ist. Seit Dienstag bilden sich bei den Maltesern zehn Teilnehmer in einem einwöchigen Feldkochkursus fort. Und am Samstag steht der große Einsatz an: in Kevelaer. Dann werden die angehenden Feldköche nämlich Teil des großen Küchenteams sein, das die große Aufgabe hat, fast 1200 Pilger im Forum-Pax-Christi zu versorgen. Und auch ein ganz prominenter Gast wird probieren, was die Feldküche vor Ort „gezaubert“ hat. Kardinal Rainer Maria Woelki begleitet die Gläubigen in die Marienstadt. Er darf sich wie die anderen Besucher in diesem Jahr auf Rindergeschnetzeltes mit Apfelrotkohl und Spätzle freuen.

Damit die Versorgung einer so großen Gruppe auch reibungslos funktioniert, reist das Küchenteam bereits am Freitag an, um alles für den großen Feldküchen-Einsatz vorzubereiten.

 Tim Gladis von den Maltesern in Neuss gehört zum Feldküche-Team für Kevelaer.

Tim Gladis von den Maltesern in Neuss gehört zum Feldküche-Team für Kevelaer.

Foto: ja/Malteser

Einen Tag später macht sich dann bei der Malteser-Wallfahrt die größte Gruppe aus dem Bistum Köln auf den Weg nach Kevelaer. „Wir rechnen derzeit mit 1190 Teilnehmern, davon 650 Pilger vorwiegend mit körperlichen Einschränkungen, 100 Rollstuhlfahrer sowie 440 Helfer“, berichtet Daniela Egger, Sprecherin der Malteser aus dem Bistum Köln.

Für den Verband ist die Wallfahrt auch eine große logistische Herausforderung. Rund 40 Reisebusse zum Teil mit Hebebühnen für Rollstuhlfahrer und weitere behindertengerechte Fahrzeuge machen sich aus zahlreichen Standorten im ganzen Erzbistum Köln mit den Pilgern auf den Weg. Die Malteser Ortsgruppen organisieren mit ihren ehrenamtlichen Helfern die Reise nach Kevelaer und zurück, begleiten den gesamten Tag und stimmen bereits unterwegs im Bus mit Liedern, Gebeten und Fürbitten auf die Wallfahrt ein.

„Für viele Teilnehmer ist die Wallfahrt auch eine Möglichkeit, raus aus dem Alltag zu kommen. Sie sind nicht mehr mobil und schätzen unser Angebot“, sagt Daniela Egger. Viele seien inzwischen Stammgäste, die sich jedes Jahr auf die Wallfahrt freuen und darauf, mit anderen unterwegs zu sein. „Sie wollen den Glauben in Gemeinschaft feiern“, sagt die Sprecherin.

„Viele unserer überwiegend älteren, kranken und in ihrer Mobilität eingeschränkten Gäste kommen bereits seit Jahren mit uns nach Kevelaer. Ihren Glauben können die Pilger bei unserer Wallfahrt in Gemeinschaft feiern und erleben. Hier treffen sie alte und auch neue Bekannte und haben die sonst eher seltene Möglichkeit ihre Sorgen für ein paar Stunden hinter sich zu lassen,“ betont Albrecht Prinz von Croÿ, Diözesan- und Wallfahrtsleiter der Malteser.

Um 11 Uhr werden die Pilger in Kevelaer erwartet. Um 11.30 Uhr feiert der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki mit der Pilgergemeinschaft den Wallfahrtsgottesdienst in der Basilika. Um 12.30 Uhr gibt es das gemeinsame Mittagessen im Forum Pax Christi. Das ist gleichzeitig der Abschluss des Lehrgangs für die Feldköche.

Und auf der Heimfahrt können die Pilger dann auch gleich probieren, wie gut das Küchenteam gearbeitet hat. Denn auch die Lunchpakete für die Rückfahrt werden von den Maltesern vorbereitet.

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