Kevelaer Malteser-Wallfahrt bricht Rekord

Kevelaer · Mehr als 1300 Pilger und Helfer kamen am Wochenende nach Kevelaer. Die Gruppe aus dem Erzbistum Köln kommt seit Jahrzehnten an den Niederhein. So haben auch Alte und Kranke die Möglichkeit, in die Marienstadt zu pilgern.

 Eine Pilgerin im Rollstuhl zündet in der Basilika eine Kerze an.

Eine Pilgerin im Rollstuhl zündet in der Basilika eine Kerze an.

Foto: Malteser

Im Jubiläumsjahr erfreut sich Kevelaer offenbar besonderer Zugkraft. Die Wallfahrt der Malteser hat mit fast 1300 Pilgern und Helfern alle Rekorde gebrochen. Seit mehr als 30 Jahren sorgen die Malteser dafür, dass aus dem Erzbistum Köln kranke, ältere und behinderte Menschen die Möglichkeit haben, nach Kevelaer zu pilgern. Die Gruppe war immer schon sehr groß gewesen und mit rund 1000 Menschen in die Marienstadt gekommen. Diesmal wurde die Zahl noch getoppt. Die Pilgergruppe ist damit nach den Tamilen und den Motorradfahrern die größte. Die große Zahl an Pilgern erfordert von den Organisatoren eine logistische Kraftanstrengung. Viele Helfer waren daher bereits am Freitag angereist, um alles vorzubereiten. Einer davon ist Sascha Kirfel. Seit 20 Jahren ist er schon in Kevelaer mit seinem Team der Malteser dabei. Die Gruppe übernimmt unter anderem traditionell die schweißtreibende Aufgabe, für mehr als 1000 Pilger die Tische und Bänke auf- und später auch wieder abzubauen.

Die Freude am Helfen bedeute für die Malteser gelebter Glauben, der bei der Kevelaer-Wallfahrt ganz besonders im Vordergrund stehe, erläutern die Organisatoren. "Es ist unser Anliegen, Menschen, die sonst kaum die Möglichkeit dazu haben, eine Wallfahrt nach Kevelaer und einen Tag mit anderen Gleichgesinnten zu ermöglichen", hatte Daniela Egger, Sprecherin der Malteser aus Köln, den Hintergrund erläutert. Oft spiele auch der Wunsch, Trost in der eigenen schwierigen Situation zu finden, eine große Rolle. Jeder der ehrenamtlichen Helfer hat eine eigene Aufgabe, sei es die medizinische Versorgung oder die logistisch aufwendige Mittagsverpflegung. Busleiter, Seelsorger, Messdiener, Fahnenträger, Lotsen, Rollstuhlreparateure oder Ärzte sind dabei und sorgen für einen reibungslosen Ablauf.

 Persönliche Zuwendung gehört dazu.

Persönliche Zuwendung gehört dazu.

Foto: Sebastian Sehr / Malteser

"Wir freuen uns sehr, unseren zahlreichen Gästen einen unvergesslichen Tag am Niederrhein, am Gnadenbild und in der Basilika 'Trösterin der Betrübten' ermöglicht zu haben", sagt Albrecht Prinz von Croÿ, Diözesan- und Wallfahrtsleiter der Malteser. Erstmals nahmen auch rund 100 Pilger der syrisch-katholischen Mission in Nordrhein Westfalen an der Wallfahrt teil. Bei der Wallfahrtsmesse wurden die liturgischen Texte daher in deutscher und aramäischer Sprache gelesen. Die Messe feierte Domkapitular Rolf Lohmann mit der Pilgergemeinschaft. Als Zeichen des Dankes überreichten Albrecht Prinz von Croÿ und Malteser-Diözesanseelsorger Pfarrer Markus Polders die Dankplakette des Malteser-Ordens an den designierten Weihbischof. Denn er unterstütze seit vielen Jahren die Malteser Kevelaer-Wallfahrt mit sehr großem Engagement, hieß es. Im Anschluss an die Messe gab es ein gemeinsames Mittagessen aus der Feldküche der Malteser. Bereits auf der Hinfahrt im Bus hatten die Pilger Fürbitten formuliert, die bei der Abschlussandacht verlesen wurden. Der Leitgedanke der Wallfahrtszeit 2017 lautet "Mit Maria - Gottes Wort leben".

Eine Pilgerin erzählte von ihrer besonderen Beziehung zu Maria und dass sie sich jedes Jahr aufs Neue freue, in Kevelaer dabei zu sein, um Maria, die "Trösterin der Betrübten", zu besuchen.

(RP)
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