Kevelaer Märchenhaftes "Sattelfest" in Wetten

Kevelaer · Die Kevelaerer Ortschaft verwandelte sich zur Kirmes in ein gelb-rotes Fahnenmeer. Viele auswärtige Gäste feierten mit Festkettenträger Georg van Bebber und Adjutant Markus Heinen vom Reiterverein von Bredow.

 Bürgermeister Dominik Pichler (l.) und Ortsvorsteherin Beate Clasen gratulieren dem Festkettenträger Georg van Bebber (2.v.r.) und seinem Adjutanten Markus Heinen.

Bürgermeister Dominik Pichler (l.) und Ortsvorsteherin Beate Clasen gratulieren dem Festkettenträger Georg van Bebber (2.v.r.) und seinem Adjutanten Markus Heinen.

Foto: Heinz Spütz

Mit "Guten Morgen Wetten!" So begrüßte Thomas Krahnen, Präsident der Geselligen Vereine, die Kirmesgäste im Bürgerpark. Passend zum festgebenden Verein, dem Reiterverein von Bredow Wetten, ordnete er den Ehrengästen auf dem Podium markige Sprüche aus der Welt der Pferde zu. Etwa: "Es gibt keinen perfekten Reiter, nur ein perfektes Team" und "Wer das Vertrauen eines Pferdes gewonnen hat, hat einen Freund fürs Leben gewonnen". Dem Festkettenträger Georg von Bebber und seinen Adjutanten Markus Heinen widmete Krahnen die Aussage: "Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde."

Die Wettener Reitergemeinschaft wurde 1920 gegründet, als das Huftier noch überwiegend als Nutztier in der Landwirtschaft eingesetzt wurde. Einige Jahre später wandelte sich das Bild, bis heute werde das Pferd als Sport- und Freizeitpartner geschätzt. Das Hufeisen, so Krahnen, stehe für Glück. Zudem sei es eine runde Sache, nach oben offen für alles, was kommt. So wertete er auch die Reaktion der Vorsitzenden von van Bredow, Annette van Stephoudt, als sich herausstellte, dass der Selbstfahrer nicht zur Kirmes kommen würde. "Wir sind Reiter, das kriegen wir schon hin", habe sie zuversichtlich reagiert.

Ortsbürgermeisterin Beate Clasen betonte, dass die Kirmes in jedem Jahr von so vielen Mitwirkenden getragen werde. Eigentlich, richtete sie sich direkt an den Festkettenträger, könne sie behaupten: "Wo Georg steht, ist vorne." Georg von Bebber, genannt "Bomber", sei immer ein Orientierungspunkt für die Ortschaft. Weil er als Platzkommandant seit 2005 den Ton angebe und sage, wo es langgeht, sowohl beim Festzug als auch bei anderen Gelegenheiten, wenn sich ein Umzug formiere. Gestern nahm die Position des Platzkommandanten ausnahmsweise Gottfried Mevissen ein. Der Festkettenträger sei seit 30 Jahren Mitglied der Feuerwehr, die bekanntlich die Orientierungsläufe durchführe. Orientierung auf andere Weise, nämlich in "Glaube, Sitte, Heimat", finde er als Mitglied der St.-Franziskus-Bruderschaft. Mit Markus Heinen als Adjutanten an seiner Seite sehe sie eine vertrauensolle, unverzichtbare Verbindung eines echten Freundes.

Nachdem Beate Clasen die Festkette umgelegt hatte, befestigte Annette van Stephoudt die neue Plakette für 2018. "Die Namen, Hufeisen, Pferdekopf, die Ähre, Zeichen der Feuerwehr und von St. Franziskus", beschrieb sie die Gestaltung des neuen Erinnerungsstückes.

Überaus glücklich, geradezu traumhaft, beschrieb Festkettenträger Georg von Bebber die bisherigen Festtage im Zeichen des Mottos "Sattelfest": "Wetten zeigt sich mir an diesem Wochenende als Märchendorf", bedankte er sich bei vielen Händen, die zum Gelingen beitragen haben. Bereits der Umzug am Samstag mit vielen auswärtigen Reitervereinen aus den Kreisen Kleve und Wesel sei für ihn "die schönste Ehrenrunde, die wir drehen konnten". Beifall und musikalische Geburtstagsgrüße erklangen im Bürgerpark, als der Festkettenträger seinen Vater Paul würdigte, der exakt vor 20 Jahren an dieser Stelle im Mittelpunkt der Kirmesfeier stand.

(mk)
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