Kevelaer Landespolizeiorchester vermittelt Lebensfreude

Kevelaer · Nicht schallend, nicht grell, nicht aufgedreht, aber wunderbar beschwingt spielte das Orchester unter Leitung von Scott Lawton sein zweites Neujahrskonzert.

 Das Orchester bei seinem ersten Neujahrskonzert (Archivbild).

Das Orchester bei seinem ersten Neujahrskonzert (Archivbild).

Foto: Thomas Binn (binn)

Mit der festlichen Ouvertüre der Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel eröffnete das Landespolizeiorchester Nordrhein-Westfalen unter der Leitung von Scott Lawton das zweite diesjährige Neujahrskonzert im bis auf wenige Plätze gefüllten großen Saal des Konzert- und Bühnenhauses.

Für den erkrankten Moderator Bernd van Lier begrüßte Jürgen van Os, Zweiter Vorsitzender der International Police Association (IPA), die Ehrengäste und Besucher. Dirigent Scott Lawton selbst führte in einer ebenso launigen wie intelligenten Moderation durch das Programm, das im ersten Teil Werke aus dem klassischen Repertoire der symphonischen Bläsermusik vorstellte.

Eine für Blasorchester bearbeitete Version „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauss vermittelte den Zuhörern die in Musik gewandelte Lebensfreude dieser Zeit. Nicht schallend, nicht grell, nicht aufgedreht, aber wunderbar beschwingt im Maß des Menschlichen präsentierte das Orchester ein Stück der Wiener Klassik.

Die „Lincolnshire Posey“ des Australiers Percy Grainger zählt zu den Standartkompositionen für Blasorchester des vergangenen Jahrhunderts. Lawton ließ drei Sätze hören, von denen jeder ein individuelles musikalisches Portrait, eine Art „musikalische Wildblumen“ darstellte. Mit dem „singenden Kommissar“ Oliver Schmitt hatte das Landespolizeiorchester diesmal einen mit feinfühligen Interpretationen und überlegener Gesangskultur überzeugenden Bariton mitgebracht. „s’Wonderful“ von Gershwin und das „Hallelujah“ von Cohen trafen so ganz den Geschmack des Publikums.

Die symphonischen Qualitäten des Orchesters bewies Lawton in Rimsky-Korsakovs „Scheherezade“ und einem Standard „El camino real“ von Alfred Reed mit kräftigen spanischen Rhythmen. Das LPO wird als eines der führenden Blasorchester in Deutschland angesehen. Seit 2005 wird es von dem Amerikaner Scott Lawton geleitet, der sich mit zahlreichen Engagements in ganz Europa und als Dirigent des Deutschen Filmorchesters Babelsberg einen Namen gemacht hat.

Zusammen mit Oliver Schmitt gab es im zweiten Teil des Konzerts Welthits zu hören: „Circle of Life“ von Elton John, „My Way“ von Paul Anka und „New York, New York“ von John Kander und Fred Ebb ließen Stars wie Frank Sinatra wiedererleben. Lawton überraschte das Publikum mit einem Weihnachtslied, das er komponiert hatte zu dem Text von Joseph von Eichendorff „Markt und Straßen steh‘n verlassen“, das gemeinsam gesungen wurde. Mit klassischer Klezmer Musik endete das 37. Neujahrskonzert. Natürlich gab es traditionell als letzte Zugabe den „Radetzky-Marsch“.

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