Weeze Lärmschutz für Fledermäuse am Airport

Weeze · Die Lärmschutzkommission des Airports Weeze hat sich bei ihrer 14. Sitzung auch mit der Verlegung der Flugrouten beschäftigt. Dabei ging es nicht nur um menschliche Anwohner, sondern auch um braunen Langohr-Fledermäuse. Wie Heinz Hönnekes, Vorsitzender der Kommission, berichtet, sei in der vorangegangenen Sitzung von Kevelaerer Seite ein Antrag eingebracht worden, die östliche Abflugroute nach Norden hin zu verschieben, um Winnekendonk zu entlasten.

Umweltverträglichkeitsprüfung

Die Deutsche Flugsicherung (DFS) erklärte nun, eine Verschwenkung der Ostabflugrouten sei lediglich bis maximal 15 Grad nach Norden möglich, da nördlich und südlich des Flughafens Weeze Flugrouten in größeren Höhen verliefen, die aus Sicherheitsgründen nicht tangiert werden dürften. Der Drehpunkt könne laut DFS zwar bereits östlich der Wember Straße erfolgen.

Die im Rahmen der Änderungsgenehmigung vorgelegte Umweltverträglichkeitsprüfung enthalte aber auch Feststellungen und Maßnahmen zum Schutz der Fauna. So müsse im nördlichen Bereich des Laarbrucher Waldes eine Gruppe von braunen Langohr-Fledermäusen geschützt werden. Daraus ergebe sich, dass der Drehpunkt frühestens über Laar gesetzt werden könne. Dies hätte zur Folge, dass zwar die Ortsmitte von Winnekendonk durch die nach Osten abfliegenden Flugzeuge etwas entlastet werden könnte, hingegen aber das Wochenendgebiet in Schraevelen mit zusätzlichem Lärm rechnen müsste. Da der Wunsch nach einer Verbesserung der Gesamtbetroffenheit momentan noch nicht sichtbar sei, werde dieser Tagesordnungspunkt zunächst weiter in der Beratung bleiben, so Hönnekes.

Hinsichtlich der westlichen Abflugroute zeigten Radarbilder, dass die Flugzeuge meist eine engere Kurve fliegen, als der Flugroutenplan vorgibt. Dadurch überfliegen die Maschinen unbeabsichtigt den Ortsteil Siebengewald, so die Lärmschutzkommission. Die Flugsicherung habe bereits versucht, dies zu ändern, bisher aber vergeblich. Unter anderem sei versucht worden, dass schneller geflogen werde., "Hier muss deutlich gemacht werden, dass die Piloten keine Orientierung der am Boden befindlichen Topografie haben. Jetzt wird ein zusätzlicher Wegepunkt nördlich von Siebengewald gesetzt, der über GPS automatisch angeflogen werden soll", erklärt der Fluglärm-Fachmann. Laut internationalen Regeln solle zwischen zwei am Boden befindlichen Orientierungssendern nicht mehr als ein Wegepunkt gesetzt werden. Davon weiche man nun mit zwei Punkten probeweise ab. "Nun sollen veränderten Flugspuren über drei Monate beobachtet werden."

(RP)
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