Kriminalität in Kevelaer Kupferdiebe schlagen gleich mehrfach zu

KEVELAER · In der Willibrordstraße und der Venloer Straße haben Unbekannte Rohre an den Häusern abmontiert. Polizei spricht von einer Serie.

 Ein Polizist nimmt den Tatort an der Willibrordstraße unter die Lupe und misst, wie viel Rohr gestohlen wurde.

Ein Polizist nimmt den Tatort an der Willibrordstraße unter die Lupe und misst, wie viel Rohr gestohlen wurde.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Inzwischen spricht auch die Polizei ganz offen von einer Serie: In der Marienstadt häufen sich in letzter Zeit auffällig die Fälle von Kupferdiebstählen. Das Vorgehen der unbekannten Täter ist fast immer identisch: Sie kommen nachts und montieren ganz dreist gleich mehrere Meter Regenrohr von Hauswänden ab. In der Nacht zu Donnerstag haben die Unbekannten gleich dreimal zugeschlagen. An zwei Häusern an der Willibrordstraße sowie an einem Gebäude an der Venloer Straße entwendeten sie jeweils rund drei Meter Kupferrohr. Von den Tätern fehlt jede Spur. „Ein Anwohner der Willibrordstraß0e hatte gegen vier Uhr morgens ein Kratzgeräusch gehört, sich aber nichts dabei gedacht und war wieder eingeschlafen“, berichtet Polizeisprecher Michael Ermers. Als der Anwohner am nächsten Morgen von den Diebstählen hörte, fiel ihm der Vorfall wieder ein. „Da brachte er die Geräusche dann mit den Taten in Verbindung, es ist also gut möglich, dass die Rohre um vier Uhr gestohlen wurden“, sagt Ermers. Die Polizei sicherte vor Ort Spuren und hofft jetzt auf Hinweise von Zeugen, um die Täter zu ermitteln.

Denn der Diebstahl in der Nacht zu Donnerstag reiht sich in eine ganze Serie ähnlicher Vorfälle ein:

 Hier rissen die Unbekannten das Fallrohr aus der Befestigung.

Hier rissen die Unbekannten das Fallrohr aus der Befestigung.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

12. März An diesem Tag wird bemerkt, dass an der Antoniuskirche sechs Meter Kupferrohr verschwunden sind. An der Kirche war bereits einige Zeit zuvor ein Rohr gestohlen worden. An dem Tag entwendeten Unbekannte auch ein Rohr an einem Haus an der Bischof-Janssen-Straße. Hier hatte eine Frau gegen 5.30 Uhr ein lautes Geräusch gehört

29. März  In der Nacht stehlen Unbekannte Kupferrohr an der Konrad-Adenauer-Straße

3. bis 5. April In diesem Zeitraum verschwindet ein drei Meter langes Rohr von einem Haus an der Lindenstraße

5. April An einem Blumenkübel vor einem Haus in der Basilikastraße werden 16 Bleche entfernt. Zu diesem Vorfall hat die Polizei zumindest die Hinweise eines Zeugen. Der hatte nämlich gegen 4.15 Uhr morgens zwei verdächtige Männer am Parkplatz an der Basilika beobachtet. Sie trugen Kupferblech unter dem Arm. Der Zeuge hatte daraufhin die Polizei gerufen. Als die eintraf, waren die beiden Männer allerdings bereits verschwunden. Eine nähere Beschreibung gibt es nicht, sie sollen 30 bis 40 Jahre alt gewesen sein. Die Polizei hatte entdeckt, dass die Bleche von dem achtkantigen Blumenkübel des Privathauses stammen müssen.

„Wir prüfen bei allen Taten die Zusammenhänge, da sich der Ablauf und das Vorgehen ähneln, gehen wir von einer Serie aus“, sagt der Polizeisprecher.

Wie berichtet, hatte die Polizei am 15. März zwei Männer festgenommen. Bei der Durchsuchung der Wohnungen entdeckten die Beamten im Keller eines Mannes Kupferbleche und mit einer Flex zerschnittene Teile von Grablampen. Die Beute stammte von Friedhöfen in Weeze und Kevelaer. Hier waren zahlreiche Grablampen und Bronzeteile gestohlen worden. Diese beiden Männer seien jetzt auch wieder nach den Kupferrohrdiebstählen überprüft worden. Bislang gebe es aber keine Anhaltspunkte, dass sie dafür verantwortlich sind. „Das Vorgehen ist bei den Diebstählen am Haus ein anderes“, sagt Ermers.

Man habe das Duo aber weiter im Auge. Zudem sei die Polizei wachsam. Routinemäßig sei ein Streifenwagen auch nachts in Kevelaer unterwegs.

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