Kevelaer Kunst-Idylle mit hunderten Objekten

Kevelaer · Den Ausstellungs-Garten von Keramik-Künstlerin Susanne Stenmanns kann man nur als Idylle beschreiben. Viele Pflanzen und schön arrangierte Grünflächen sorgen in Verbindung mit den Objekten für ein fantastisches Seh-Erlebnis. Auf den ersten Blick wirkt die Fläche mit über 350 Objekten ein wenig überladen, aber das stellt sich schnell als Trugschluss heraus.

Bei der vierten Auflage der Serie "Glaskünstler stellen aus" zeigen neben Susanne Stenmanns noch Hubert Janssen und Wendel Wollweber ihre faszinierenden Kreationen. Dafür sollte, nein, muss man sich schon etwas Zeit nehmen, denn in dem paradiesischen Garten an der Jägerstraße 70 alle Objekte zu entdecken, ist ein großer Teil des Erlebnisses.

So fallen auf den ersten Blick die bunten Stelen von Stenmanns auf. Farbenfrohe Ton-Säulen mit beinahe organisch wirkenden Rundungen und Kreisen. Macht man sich auf den Weg, um diese genauer zu betrachten, fällt der Blick plötzlich auf kleine Ton-Frösche im hohen Gras.

Dann sieht man nun auch, dass an vielen Stellen runde, mit Schneckenmustern versehene Kugeln platziert sind. Und schaut man schließlich wieder auf, stehen die Chancen gut, dass sich das Licht in einer von Hubert Janssens Glaskreationen bricht.

Regelrecht aquarellig erscheinen die Farbverläufe. Vielfarbige Formen und Muster wirken wie fremde Lebewesen, die man gerade durch ein Mikroskop bestaunt. Ein Höhepunkt der Kunstausstellung ist dabei eine Glasplatte, die über dem kleinen Teich eingefasst ist in einen Metallrahmen, ganz wie die Landkarte einer mysteriösen, fremden Welt, derer man nur im Traum habhaft werden kann.

Zwischen farbenfrohen Glasmobiles und edel geformten Ton-Kreaturen fallen die acht Objekte von Wendel Wollweber zuerst nicht sonderlich auf. Es sind steinerne Monolithen mit sinnlichen Strukturen. Auffächernde Wellen, kontrastiert mit zuerst einbrechend wirkenden Rissen, die dem Gesamtwerk den letzten Schliff verleihen. Ansprechende Texturen fordern das Anfassen geradezu heraus.

Und wenn man gerade denkt, alles gesehen zu haben, findet sich noch eine Säule mit dem fotorealistisch gearbeiteten Gesicht einer Frau, was einmal mehr zum Philosophieren einlädt.

Die Ausstellung läuft bis zum 21. September. Montags und dienstags ist das "Schönwetter-Café" geschlossen, mittwochs bis freitags von 14 bis 17 Uhr geöffnet, während der Ausstellungszeit auch samstags und sonntags von vor- bis nachmittags. Zur Finissage am 21. September, 17 Uhr, gibt es Flammkuchen aus dem Gartenofen.

Weitere Informationen unter www.akzente-keramik.de.

(cnk)
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