Kevelaer Krippenmarkt soll attraktiver werden

Kevelaer · Mehr Hütten, Bäume, eine Riesenkerze, längere Öffnungszeiten sind nur einige Veränderungen. Die Macher sind optimistisch, mit ihrem Konzept zu überzeugen und die Innenstadt in der Vorweihnachtszeit mehr zu beleben.

Das Name bleibt: Krippenmarkt. Aber drumherum wird sich vieles ändern. "Seit der Krippenmarkt besteht, hat es keine Innovationen gegeben", sagt der Kevelaerer Geschäftsmann Markus Kaenders. Das musste er sich in der Vorweihnachtszeit auch von einigen seiner Kunden anhören. Er spricht von einem Wettbewerb unter den Weihnachtsmärkten und der Erwartungshaltung der Besucher, Buden mit Waren und Gastronomie, eine Hüttenatmosphäre vorzufinden.

Das soll es nun auch in Kevelaer geben. "Kevelaer als Marienwallfahrtsort sollte einen besonders schönen Weihnachtsmarkt haben", sagt Jürgen Zellmann. Gemeinsam mit Olaf Reinders gehört er zu den Kreativen, die das Konzept vorantreiben. Die ersten Entwürfe habe er im Februar dieses Jahres gemacht, erklärt Reinders. Ein Vorbild anderer Weihnachtsmärkte habe er dabei nicht im Kopf gehabt. "Mein ganzer Antrieb war im Grunde, dass das Marketing nach vorne gepusht wird." Immerhin verbirgt sich im Internet unter www.weihnachtsstadt-am-niederrhein.de keine andere Stadt als Kevelaer. Einig war man sich im Initiativkreis Wirtschaft, dass die lebendige Krippe im Forum Pax Christi als Kern bestehen bleibe. Man habe drumherum gebaut, sagt Zellmann. "Wir wollen aber keinen Rummel machen, sondern was zu Kevelaer passt", lautet das Anliegen. Man habe ein neues, modernes Konzept geschaffen. Das sieht zum Beispiel illuminierte Bäume vor, Laubbäume, aber auch eigens aufgestellte Weihnachtsbäume. Licht aus großer Höhe wirft auch die riesige Kerze. Die soll am Johannes-Stalenus-Platz stehen, 28 Meter hoch sein plus einer LED-Flamme von vier Metern Höhe. Auf dem Mechelner Platz soll ein Riesen-Adventskalender stehen, außerdem erlesene Gastronomie und Verkaufsstände zwischen Kapellenplatz und Luxemburger Platz.

Der Krippenmarkt in seiner erweiterten Form hat jetzt Öffnungszeiten bis 21.30 Uhr. Ansonsten würde sich niemand mehr nach der Arbeit auf den Weg zum Krippenmarkt machen, um dort Leute zu treffen, die Geselligkeit zu genießen, sind die Macher überzeugt. Um dem Ganzen eine Form zu geben, wird eine Unternehmergesellschaft gegründet. "In der Satzung steht ganz klar, es gibt keine Gewinnausschüttung", erklärt Kaenders. Wenn Gewinne da sind, fließen die in den Krippenmarkt.

Aber erst einmal muss investiert werden. Das Budget fürs erste Jahr liege bei 100.000 Euro, sagt der Kevelaerer Geschäftsmann. Bisher habe der Krippenmarkt mit 15.000 bis 16.000 Euro zu Buche geschlagen. Aber im ersten Jahr stehen einige einmalige Anschaffungen an, wie die Beleuchtung. Hauptinvestoren sind unter anderem Edeka Brüggemeier und das Modehaus Kaenders. Der Verkehrsverein, der bisher Veranstalter war, wird Mitgesellschafter der neu gegründeten Gesellschaft. "Bei der Stadt sind die Ampeln auf Grün, für das Kevelaer Marketing ist das eine tolle Geschichte", sagt Kevelaers Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns. Zellmann betont, dass die Erweiterung in Absprache mit Weihbischof Rolf Lohmann, dem Verkehrsverein und dem Bürgermeister erfolgt sei. Bürgermeister Dominik Pichler spricht von einem "gelifteten und vergrößerten" Krippenmarkt.

Vom Grundsatz her sei das Engagement Privater für die Stadt immer zu begrüßen. Als Stadt wolle man helfen, unter anderem mit der Unterstützung durch den Betriebshof. "Wir sind vielleicht die letzten Idealisten, die sagen: Es muss ein Ruck durch Kevelaer gehen", drückt Zellmann die Motivation aus. Kaenders hofft auf einen Aha-Effekt, wenn der neue Krippenmarkt zum ersten Mal in der neuen Form stattgefunden hat.

(RP)
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