Polizei warnt Autofahrer Glatteis-Unfälle am Morgen – Streuwagen kommt in Kleve von der Straße ab
Kreis Kleve · Auch für den Kreis Kleve galt am Morgen eine Warnung vor Glätte. In Kleve kam ausgerechnet ein Streuwagen von der Straße ab und krachte gegen eine Laterne.
Wer sich am Morgen ins das Auto setzen wollte, um zur Arbeit zu fahren, musste erst einmal den Eiskratzer zur Hand nehmen. Denn falls der Wagen nicht in der Garage stand, waren die Autos von einer dünnen Eisschicht überzogen, die durchaus auch hartnäckig sein konnte. Ursache war ein leichter Nieselregen, der bei Minusgraden fror und zu einem Eismantel auf den Autos führte. Auch an vielen Stellen auf der Straße war es glatt. Die Wetterdienste hatten auch für den Kreis Kleve eine schwere Schnee- und Eiswarnung herausgegeben. Schnee gab es nicht, aber eben leichte Minusgrade, die den Nieselregen gefrieren ließen.
Auf den Straßen sei es trotzdem glücklicherweise nicht zu größeren Problemen gekommen, hieß es auf Anfrage der Redaktion von der Kreispolizei. Die Autofahrer hätten ihre Fahrweise offenbar den Bedingungen angepasst, zudem seien die Hauptstraßen gut befahrbar gewesen.
Kreisweit kam es am Morgen zu fünf Unfällen wegen Glatteis, meldet die Polizei. Gegen 4.40 Uhr rutschte in Kleve ausgerechnet ein Wagen der Straßenmeisterei von der Fahrbahn, der gerade die Straße abstreute. Das Fahrzeug krachte gegen eine Laterne. In Kalkar fuhr ein Auto gegen einen Baum, in Rees stürzte ein Rollerfahrer. Die zwei weiteren Vorfälle liefen glimpflich ab. „Bislang ist es glücklicherweise nur bei Blechschäden geblieben“, hieß es von der Pressestelle.
Man rate den Autofahrern weiterhin, vorsichtig zu sein und die Geschwindigkeit den Wetterbedingungen anzupassen. Laut Wetterdienst gilt die Glättewarnung in Kleve noch bis 10 Uhr, danach soll das Thermometer langsam Plusgrade anzeigen, ähnlich ist es im Gelderland. Auf der rechten Rheinseite des Kreises waren bereits ab 9 Uhr bessere Bedingungen vorausgesagt, was wohl an der Nähe zum Rhein liegt, wo es tendenziell immer etwas wärmer ist.
Allerdings sollten alle vorsichtig sein, weil es an bestimmten Stellen auf der Straße gefährlich glatt sein kann.
Auf den Bahnverkehr habe die Glätte keine Auswirkungen gehabt, der Niersexpress sei planmäßig gefahren, hieß es gegen 9 Uhr von der Rhein Ruhr Bahn. Auch die Stellwerke hätten für keine Probleme gesorgt.
Frank Zimmer aus Kleve berichtete, er sei auf dem Weg zur Arbeit gegen 5.15 Uhr am Bahnhof Weeze gestürzt, weil es dort spiegelglatt gewesen sei. Er vermisse dort den Streudienst. Auch an anderen Bahnhöfen habe es nicht besser ausgesehen. Er habe sich im Krankenhaus Kevelaer am Fuß behandeln lassen müssen und sei jetzt erst einmal krank geschrieben. „Es kann doch nicht sein, dass da nicht gestreut ist. Das ist absolut unmöglich“, sagt der 50-Jährige. Es sei schließlich bekannt gewesen, dass es frieren würde, da müsse die Bahn entsprechend vorsorgen. Er plant, Rechtsmittel einzulegen. Auch ein anderer Fahrgast sei gestürzt.
Von Seiten der Bahn hieß es, dass eigentlich bei Wetterwarnungen geräumt und gestreut werde. Das sei auch am Donnerstag der Fall gewesen. In Weeze hätten die Kollegen am frühen Morgen bis sieben Uhr gearbeitet und gestreut. Weil es weiter gefroren hätte, sei um 9 Uhr sogar noch einmal nachgearbeitet worden. Dass jemand trotzdem gestürzt sei, bedauere man sehr, so ein Sprecher der Deutschen Bahn.
Die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) warnten vor Glatteisbildung durch überfrierende Nässe - am Morgen zunächst am Niederrhein und im Münsterland, bis zum Vormittag dann auch in der Südosthälfte des Landes. Im Bergland kann zudem etwas Neuschnee fallen. Die Temperaturen sollen am Donnerstag maximal ein bis sechs Grad erreichen.