Kevelaer Kletterhalle der Gaesdonck ausgebrannt

Kevelaer · Schüler wurden nicht verletzt, auch andere Menschen kamen nicht zu Schaden. Allerdings ist die Halle, in der auch viele Kinder aus Kevelaer und Weeze trainieren, vorerst unbrauchbar. Die Polizei untersucht die Brandursache.

 In voller Ausdehnung brannte in der Nacht die Kletterhalle des Internats Gaesdonck. Sie ist vorerst nicht mehr nutzbar.

In voller Ausdehnung brannte in der Nacht die Kletterhalle des Internats Gaesdonck. Sie ist vorerst nicht mehr nutzbar.

Foto: Guido Schulmann

Die nächtlichen Sirenen und Martinshörner ließen Schlimmes befürchten: "Brand am Collegium Augustinianum Gaesdonck" wusste die Kreispolizei am Freitag gegen 22.30 Uhr mitzuteilen. Gaesdonck ist ein Internat - dort leben rund 120 Kinder und Jugendliche, die außerhalb der Ferien auch an den Wochenenden in ihrer Schule sind.

Auch viele Kinder und Jugendliche aus Weeze und Kevelaer besuchen das Gymnasium Gaesdonck. Internatsleiter Alois Kisters, der mit einigen Kollegen die Löscharbeiten beobachtete, konnte bald Entwarnung geben: "Kein Personenschaden, kein Schüler ist in der Nähe des Brandorts."

Feuerwehr und Polizei waren reichlich vertreten, schließlich hatte eine Turnhalle bei Eintreffen der Einsatzkräfte schon in vollem Brand gestanden, wie der Gocher Feuerwehrchef Georg Binn berichtete. "Wenn in Gaesdonck etwas los ist, haben wir sofort Großalarm, weil potenziell viele Menschen gefährdet sind. Da werden automatisch mehrere Löschzüge gerufen." Rund 60 Wehrleute waren vor Ort mit diversen Löschfahrzeugen und sogar der Drehleiter. Die war nützlich, um das Feuer auch von oben durch das bereits eingebrochene Dach zu bekämpfen.

Wie der RP Erzieher Bogdan Kubiak erklärte, handelt es sich bei dem Gebäude, das aus den 1960-er Jahren stammt, um die alte Turnhalle, die heute als Kletterhalle genutzt wird. Sportlehrer Pawel Zalewski spielt dort mit den Schülern auch Hockey oder Tischtennis; "besonders für kleine Gruppen ist sie sehr gut geeignet." Die benachbarte moderne Dreifachhalle blieb von den Flammen verschont.

Die Schul- und Schlafräume der Schule liegen auf der anderen Seite des Geländes, durch einen Wassergraben von den Sportstätten getrennt. So war niemand gefährdet. Allerdings ist es vermutlich dem spätabendlichen Spaziergang eines Oberstufenschülers zu verdanken, dass das Feuer schnell entdeckt wurde: Zwölftklässler Simon sah den Rauch und informierte einen der Erzieher. Der rief die Feuerwehr, bevor er und weitere inzwischen aufmerksame Mitarbeiter nach draußen eilten. Ein Teil der Internatsschüler war wegen der Vorabifete im Weezer Festzelt noch nicht wieder zu Hause. Da am Samstag in Gaedonck Unterricht war, dürften sie jedoch nicht allzu spät heimgekommen sein und die Feuerwehr noch gesehen haben.

Über die Ursache des Brandes konnte Stadtbrandmeister Binn zunächst noch nichts sagen. Sportunterricht hatte zum Zeitpunkt des Feuerausbruchs schon seit Stunden nicht mehr stattgefunden. Gestern teilte die Gocher Feuerwehr mit, dass der Brand im Geräteraum der Halle entstanden war und sich dann über das Treppenhaus und die Zuschauerempore auf den Dachstuhl ausgebreitet hatte. Ein Übergreifen der Flammen auf andere Gebäude konnte die Feuerwehr verhindern. Menschen wurden nicht verletzt, es ist ein Sachschaden von etwa 150 000 Euro entstanden. Die Polizei hat den Brandort beschlagnahmt.

Die alarmierten Einsatzkräfte aus Hülm, Hassum und der Stadtmitte starteten zunächst einen Löschangriff im Inneren der Halle. Da der Dachstuhl jedoch bereits betroffen war, wurde in der Folge unter anderem mit Hilfe der Drehleiter ein Außenangriff eingeleitet. Der Dachstuhl wardurch den Brand so stark geschädigt, dass das Dach später teilweise einstürzte. Die Löscharbeiten dauerten rund zweieinhalb Stunden. Rund 60 Kräfte mit acht Fahrzeugen waren vor Ort.

(RP)
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