Weeze "Kleine Niers" wird Herz des neuen Wegs

Weeze · Die Bauarbeiten am Verbindungsweg zwischen Cyriakusplatz und historischem Ortskern haben begonnen. Es entsteht mehr Parkraum, Bänke werden aufgestellt und neue Bäume gepflanzt. Künstlicher Wasserlauf soll das Highlight sein.

 Der Mann vom Bau zeigt die Planung.

Der Mann vom Bau zeigt die Planung.

Foto: privat

Theo Hesters sitzt entspannt auf einer Bank am Alten Markt in Weeze. Neben ihm sein Hund, auf der anderen Seite ein Kinderwagen - der 74-Jährige passt auf das Kind einer Bekannten auf. Als Rentner hat der Weezer Zeit, sich in seinem Wohnort umzusehen. Und freut sich daran, dass so einiges passiert. Gestern hatte er von seiner Bank aus den Durchgang Richtung Cyriakusplatz im Blick. Dort wurde die Baustelle eingerichtet, die aus dem eher unansehnlichen Bereich eine attraktive Straße mit Aufenthalts-Charakter machen soll.

Wenn Bäume gefällt werden, ertönt oft ein Aufschrei. In Weeze war das diesmal nicht so, denn die alten Bäume machten Probleme. "Es ist gut, dass die weg sind. Jetzt ist es heller geworden, mehr Platz ist entstanden, und ich kann nicht nur den Kirchturm sehen, sondern auch noch dessen Uhr", freut sich Hesters. Und: Es entstehen Parkbuchten für Autos. Bisher parkten die Weezer und ihre Besucher in diesem Bereich kreuz und quer - das wird künftig anders sein.

Der Ausbau der Straße zwischen Cyriakusplatz und Alter Markt ist Teil der Maßnahmen, die durch das integrierte Handlungskonzept möglich werden. Bekanntlich profitiert die Gemeinde Weeze in erheblichem Maße von der Städtebauförderung des Landes. Daraus soll demnächst auch die Gestaltung des Alten Markts und des Vittinghoff-Schell-Parks, möglichst auch der Bau des Bürgerhauses finanziert werden. Der jetzt in Angriff genommene Weg soll Spaziergänger, die am Cyriaksusplatz eingekauft haben, ins alte Herz des Ortes führen.

Und den Geschäftsleuten dort helfen, ihre Ware an den Mann zu bringen. Dann, so die Hoffnung, werden sich über kurz oder lang auch neue attraktive Geschäfte ansiedeln. Ganz praktisch haben mit der Umsetzung der Pläne, die im Bauamt unter Mitwirkung vieler Bürger entwickelt wurden, die Männer des Weezer Tiefbauunternehmens Dicks zu tun. Polier Detlev Pitzner und sein Kollege Jörg Grutjes haben einen meterlangen Plan, auf dem die Besonderheiten des künftigen Areals aufgezeichnet sind.

Dort sind neun Abstellplätze für Pkw zu erkennen, diverse Grünflächen, in die später neue Bäume gepflanzt werden, ein Spazierweg, deutlich getrennt von der Auto-Fahrspur, einige Bänke zum Hinsetzen. Zwei von ihnen werden am Highlight des Weges stehen: einem künstlichen Bachlauf, "Kleine Niers" genannt, der denjenigen besonders gefallen dürfte, die sich schon an dem modernen Brunnen des Cyriakusplatzes erfreuen.

Optisch wenig Chancen auf Verschönerung hat hingegen die Seitenwand des Rewe-Rossmann-Gebäudes samt hölzernem Notausgang. Damit haben viele Weezer noch nicht ihren Frieden gemacht. Gut findet Wilhelm van de Loo, der einen Gehwagen benötigt, dass auf unebenes Pflaster verzichtet wird - "schön, dass an Behinderte gedacht wurde." Und Isabell Lauffer, eine junge Frau, hofft, dass irgendwann auch der Alte Markt wieder aufblühen wird. "Damit ich nicht für jede Kleinigkeit in die Nachbarstädte fahren muss."

(RP)
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