Kevelaer Klarissen-Schwestern schließen andere ins Gebet ein

Kevelaer · Die Ordensfrauen in Kevelaer übernehmen in diesem Monat die "Klosterfürbitte". Es ist ein Angebot der Internetplattform "Haus der Seelsorge". Immer wieder klopfen auch Pilger an die Tür des Klosters.

 Schwester Magdalene ist Äbtissin der Klarissen in Kevelaer. Die Ordensschwestern bekommen aus der Basilika die Bücher mit Fürbitten der Pilger, die sie mit in ihr Gebet einschließen.

Schwester Magdalene ist Äbtissin der Klarissen in Kevelaer. Die Ordensschwestern bekommen aus der Basilika die Bücher mit Fürbitten der Pilger, die sie mit in ihr Gebet einschließen.

Foto: Bischöfliche Pressestelle

Die Seiten der Bücher, die die Klarissen-Schwestern regelmäßig aus der Kevelaerer Marien-Basilika bekommen, sind eng beschrieben - mit Gebeten, Bitten, Erzählungen, manchmal auch mit Zeichnungen. Gefüllt wurden die Seiten von Pilgern, die in den Büchern ihre Anliegen vor Gott bringen wollen. Die Klarissen lesen die Bitten und schließen sie dann in ihr Gebet mit ein.

Im Oktober werden mehr Bitten dazu kommen, dann übernehmen die Schwestern aus Kevelaer die "Klosterfürbitte", die zu den Angeboten der Internetplattform "Haus der Seelsorge" zählt. Jeder Internet-Nutzer kann dort, anonym oder mit Namen, seine Bitten speichern. Diese werden gesammelt und jeden Monat einer anderen Ordensgemeinschaft übergeben.

Schwester Magdalene ist die Äbtissin der Kevelaerer Klarissen. Sie erklärt: "Es ist für uns nicht ungewöhnlich, fremde Bitten mit in unser Gebet einzuschließen. Immer wieder kommt es vor, dass Menschen zu uns kommen und uns bitten, ihre Anliegen mit vor Gott zu nehmen."

Zwar gehe einem das Schicksal eines Menschen, den man im persönlichen Gespräch kennengelernt habe, besonders nah, sagt die 65-Jährige. Aber auch die Bitten aus dem Internet trage man ernsthaft vor Gott, betont sie. Es ist nicht das erste Mal, dass die Klarissen die Klosterfürbitte übernehmen, daher weiß Schwester Magdalene: "Die Bitten umfassen alle Themen: Krankheit, Prüfungsängste, aber auch Dank gehören dazu."

Sie ist überzeugt, dass es den Menschen hilft, zu wissen, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine sind, dass sich auch andere der Sorgen annehmen.

"Ein Gebet kann durchaus heilsam sein", betont die Äbtissin. Das Gebet ist für sie eine Beziehung zu Gott: "Ich muss im Gebet nichts erklären. Er ist für mich da." Beim Vortragen der Anliegen anderer Menschen seien "ein bisschen Distanz und eine gesunde Nähe" notwendig, "sonst würde man an jedem Elend zerbrechen".

Das Klarissen-Kloster in Kevelaer wurde 1892 gegründet, derzeit leben dort 18 Schwestern im Alter zwischen 44 und 91 Jahren. Der Orden geht zurück auf den Heiligen Franziskus und die Heilige Klara von Assisi. Die Schwestern leben in Armut und versuchen, sich möglichst autark zu versorgen, etwa aus dem großen Gemüsegarten, der zum Kloster gehört. Immer wieder klopfen Pilger in Kevelaer an die Tür des Klosters, um mit den Schwestern ins Gespräch zu kommen.

Wer seine Fürbitte im Internet formulieren möchte, kann dies auf der Seite www.haus-der-seelsorge.de machen.

(RP)
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