Kevelaer Klamauk trifft auf Wortwitz in Wetten

Kevelaer · Die Karnevalssitzung der Geselligen Vereine im Knoasesaal bot eine gute Mischung aus Bütt, Tanz und Lokalkolorit. Viele junge Leute waren im Publikum und gestalteten das Programm mit. Musikverein Eintracht Wetten spielte auf.

 Thomas Krahnen (links) als Prinzessin Angelika und Guido Aengenvoort zeigten eine sehr moderne Inszenierung des Märchens "Der Froschkönig" im Wettener Knoasesaal.

Thomas Krahnen (links) als Prinzessin Angelika und Guido Aengenvoort zeigten eine sehr moderne Inszenierung des Märchens "Der Froschkönig" im Wettener Knoasesaal.

Foto: Gerhard Seybert

Jung und frisch, so präsentierte sich der Wettener Karneval am Samstagabend bei der ersten Sitzung 2016. Die Geselligen Vereine Wetten hatten in den Knoasesaal geladen. Schon die Eisbrecher, diejenigen, die am gut vierstündigen Programm den Anfang machen, erwiesen sich als junger, sehr talentierter Karnevalsnachwuchs.

Unter dem Namen "Cupable-Drummer-Ensemble" traten Tobias Aymanns, Timo Clasen, Sam Feelder, Malte Fiedler, Jona und Carla Ophey und Nico Jeuken auf die Bühne und benutzen Schirme, Plastikbecher, ausgedienten Mülltütenständer als respektable Rhythmusinstrumente. Dafür gab es die erste Rakete des Abends. Die musste Moderator Wilfried "Peggy" Hendricks erst gar nicht lange einfordern.

Einen echten Überraschungsauftritt legte die Gruppe "Nur die Arme" hin. Die vier Frauen, als Panzerknacker verkleidet, führten Dialoge untereinander und mit dem Publikum über geschriebene Plakate. Den Wortwitz gab es quasi Schwarz auf Weiß. "Sicher die ruhigste Darbietung, die je gelaufen ist", stellte Moderator "Peggy" fest. Das gespannte Lesen wurde nur durch Lacher unterbrochen. Eine geniale Vorstellung von Claudia Straaten, Nicole Hornbergs, Susanne Leuwen und Evi Jeuken. Traditionell war die Büttenrede vom Kempschen Kappesbuur Werner Roeling und die Nachrichten der Welle Knoasedorf, die von Anne Ophey und Bernd Ingenhaag vorbereitet worden waren. Mit einem Augenzwinkern wurde über einzelne Bewohner des Dorfes berichtet. Damit das im kommenden Jahr auch noch funktioniert, stand am Ende die Bitte: "Scheut euch nicht, uns unmittelbar einen Hinweis zu geben."

Die Würze machten die vielen schwungvollen Tanz- und Musikdarbietungen aus. Ihre Premiere feierten die Stubbi-Hüpfer. Die Formation mit meist jungen Männern ließ das weibliche Publikum vor Entzücken aufkreischen. Von den Blues Brothers verwandelten sich die Tänzer in Ballerinas und Aerobic-Männer. Begeisterungsrufe von Seiten der jungen Herren gab es dagegen für die Tanzgruppe "Die Lützigen". Die jungen Frauen stehen sonst auf dem Fußballplatz, machten aber auch im grell pinken Fitnessanzug eine Superfigur und rissen das Publikum von den Stühlen. Als "alte Hasen" moderierte "Peggy" die "Vollerobics" an. Mit Rollator und Stock lieferten sich die Mädels ein schwungvolles Tanz-Battle. Als zweitjüngste Gruppe des Abends enterten die Union-Sisters als tanzende Boxer die Bühne. Zur Playbackshow am Ende des Abends mit Liedern von Nena und Co. tobte der Saal. Zuvor hatte aber Thomas Krahnen als Prinzessin Angelika seinen großen Auftritt. Die Königsfamilie präsentierte sich beim Märchen-Klamauk "Froschkönig" in bester "Flodder-Manier". Gesprochen wurde "Mundart". Kostprobe: "Hömma Fröschken". Frosch, und später neuer "König von Wetten", war Willi Quinders. Es war ein Stück, das für viele Schenkelklopfer sorgte und sogar Kevelaers Bürgermeister Pichler (nicht den echten) mittendrin hatte.

Und noch etwas: Wetten hat mit Sicherheit die Karnevalssitzung mit dem schönsten Bühnenbild. Die Insel mit Perlen, Palmen und manchem verstecktem Gag war ein weiterer Beweis für die Liebe zum Detail und für die Karnevalsliebe der Wettener. Dreimal: Wetten Helau!

(bimo)
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