Kevelaer Kirchen wollen fair einkaufen

Kevelaer · Beim Einkaufen mit gutem Vorbild vorangehen – dafür sollen die Kirchen Kevelaer in diesen Tagen besonders sensibilisiert werden. Die Ausstellung "Zukunft einkaufen – glaubwürdig wirtschaften in Kirchen" zeigt, wie das funktionieren kann.

 Mechtild Zsian, Werner Kuhnen und Alois van Doornick (v.l.) stellten einige Produkte vor.

Mechtild Zsian, Werner Kuhnen und Alois van Doornick (v.l.) stellten einige Produkte vor.

Foto: Gerhard Seybert

Beim Einkaufen mit gutem Vorbild vorangehen — dafür sollen die Kirchen Kevelaer in diesen Tagen besonders sensibilisiert werden. Die Ausstellung "Zukunft einkaufen — glaubwürdig wirtschaften in Kirchen" zeigt, wie das funktionieren kann.

So genüge etwa bei den rund 120 000 kirchlichen Dienstfahrzeugen, die jährlich bundesweit angeschafft würden, die Entscheidung zugunsten des sparsamsten Modells, um 30 Prozent des aktuell verbrauchten Kraftstoffs einzusparen, informiert eine Stelltafel im Foyer des Klostergartens.

Um dieses Wissen sowohl den Gemeinden am Ort, als auch privaten Haushalten zu vermitteln, nutzen das Kreiskomitee der Katholiken im Kreisdekanat Kleve und der evangelische Kirchenkreis die "Schöpfungszeit" 2011: Unter dieser Phase, die vor über zwanzig Jahren als ökumenische Einrichtung ins Leben gerufen wurde, versteht man in diesem Jahr im Kreis Kleve besonders eine "Mahnung zur Verantwortung für die uns anvertraute verletzliche Welt", sagt der Vorsitzende des Kreiskomitees Werner Kuhnen.

Wie anderswo stellen sich den ökologischen Bestrebungen auch in den Kirchengemeinden finanzielle Einwände in den Weg: "Die Frage, was man sich leisten kann, steht immer wieder im Raum", sagt der Vorsitzende des ACK Goch, Kurt Pleines, der die Ausstellung bereits im vergangen Jahr zusammen mit der katholischen Arnold-Janssen-Gemeinde ausrichtete.

Dass sich trotzdem im Gemeindeleben verschiedene Ansatzpunkte für Umweltbewusstsein finden, beweisen Testregionen der Initiative "Zukunft einkaufen", zu denen Kirchen in Moers und Rindern gehören. Für Kevelaerer Gemeinden formuliert Kuhnen vor allem ein Ziel: "Es genügt, das anzuschaffen, was tatsächlich konsumiert wird."

Noch bleibe es bei "kleinen Schritten, die man immer wieder gehen muss", sagt Kuhnen. Dass Kevelaers Schritte hin zur ökologischen Verantwortung größer werden, wünscht sich auch Mechthild Zsian vom Eine-Welt-Verein, die an der Ausstellungseröffnung mit einem Produktstand teilnahm: Anstatt solcher Stände hofft sie auf einen richtigen Laden, um Schokolade, Kaffee und Würfelzucker mit Fair-Trade-Siegel anbieten zu können: "Viele kleinere Gemeinde in der Umgebung haben schon solche Läden."

(RP)
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