Kevelaer Kinder erleben Greifvögel hautnah

Kevelaer · Das Niederrheinische Museum in Kevelaer lud zu einem Aktionstag ein, bei dem den Besuchern das Thema des Schamanismus näher gebracht wurde. Ton-Workshop und Vortrag rundeten das Programm ab.

 Das Team von "Eulenbann und Federspiel" begrüßte die Besucher hier mit dem Sakerfalke "Kyra" auf der Hauptstraße vor dem Museum.

Das Team von "Eulenbann und Federspiel" begrüßte die Besucher hier mit dem Sakerfalke "Kyra" auf der Hauptstraße vor dem Museum.

Foto: Seybert

Die Verbindung des Menschen zum Tier ist etwas, das bereits seit langer Zeit in der Kultur vorhanden ist. Manches Mal wird sogar von richtig übernatürlichen Banden gesprochen, welche die Geschicke beider Wesen miteinander verbinden. Zu diesem Thema läuft die Sonderausstellung "Schamanen - Jäger und Heiler Sibiriens" noch bis zum 28. August im Niederrheinischen Museum. Um den jungen, aber auch älteren Besuchern das Ganze noch näher zu bringen, fand am Samstag ein vollgepackter Aktionstag statt.

Viviane Bolin vom Neanderthal Museum in Mettmann erzählte die Geschichte eines kleinen Mädchens, das in Sibirien zu einer Schamanin berufen wird. Eingeflochten in die kindgerechte Erzählung waren immer wieder Informationselemente und Erklärungen, die verknüpft waren mit den Exponaten der Ausstellung. Die Besucher waren begeistert von dem Info-Block. Nach der Erzählung sammelte sich eine große Menge von Neugierigen um Viviane Bolin, um noch weitere Fragen zu stellen.

Richtig fasziniert waren die Zuhörer davon, dass der Hilfsgeist des kleinen Mädchens eine Eule war. Denn passend dazu waren die Falkner von "Eulenbann und Federspiel" aus Gelsenkirchen vor Ort und hatten ihre gefiederten Freunde mitgebracht: Steinkauz Arthus, Uhu Thomas, Waldohreule Woody, Sakerfalke Kyra, Rotschwanzbussard Vigo und Turmfalke Bella. Zu viert kümmerten sich die Falknerinnen und Falkner um die prächtigen Tiere.

"Da muss man schon seinen Kuscheltrieb zurückhalten und den Vögeln ihren Raum geben", erklärte Diplom-Biologin Claudia Walter von "Eulenbann und Federspiel". "Greifvögel haben ja wichtige Rollen im Schamanismus und da ist es gerade für die jüngeren Besucher schön, diese auch mal richtig zu sehen. Denn wir haben schon verschiedene Fragen gestellt bekommen wie 'Sind die echt?' oder 'Wo kommen die denn her, aus dem Internet?' Der Bezug fehlt da leider vielen Kindern. Aber dafür ist der Vogel selbst auch der Botschafter, der eine Brücke schlägt, ohne dass wir viel sagen müssen."

Und kein Wunder, dass die sechs Vögel das faszinierende Highlight des Tages waren. Ob man jetzt einmal einen Steinkauz auf die Hand nehmen durfte oder einem Uhu tief in die Augen schaute: Der Kontakt zu diesen Wesen vermittelte eindrucksvoll den Grund für den Schamanismus und warum die Menschen fasziniert sind von solchen Tieren.

Am Nachmittag konnten Kinder zusammen mit der engagierten Museumspädagogin Petra Uhlig ihre eigenen Krafttiere in Ton gestalten. "Der Workshop mit insgesamt zehn Kindern war total entspannt und abwechslungsreich", erzählte Uhlig. Es wurden Vögel, Bären und andere Tiere angefertigt. Der kleine Justus (6) bastelte sich selbst sogar ein Gürteltier, denn schließlich sollte ein jeder das Wesen modellieren, welches ihm am meisten am Herzen lag. Um 17 Uhr schloss das Museum seine Pforten. Die Falkner blieben bis ganz zum Schluss. "Die Eulen und Falken waren einfach so schön", schwärmte Lena (10). "Es war super, dass man das alles mal wirklich in Echt sehen konnte!"

(cnk)
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