Kevelaer Kfz-Zulassungsstellen: "Die Daten sind sicher"

Kevelaer · Die jüngsten Hackerangriffe haben die Bürger aufgeschreckt. Nach dem Bundestag haben unbekannte Computer-Kriminelle in Hessen und Rheinland Pfalz die Zulassungsstellen für PKW ins Visier genommen. Die entsprechenden Stellen waren in beiden Bundesländern fast komplett lahmgelegt.

Da kaum etwas mehr zum Lebensalltag als das Auto gehört, sind viele beunruhigt, ob es einen solchen Vorfall auch direkt vor der Haustüre geben könnte und sensible Daten in kriminelle Hände geraten könnten. Auch beim Kommunalen Rechenzentrum (KRZN) wird diese Entwicklung aufmerksam verfolgt. "Wir prüfen ständig unsere Systeme auf Unregelmäßigkeiten", erläutert KRZN-Sprecher Kaspar Müller-Bringmann. "Bislang hat es keine Anzeichen für einen Angriff auf unsere Zulassungsstellen gegeben." Man benutze auch eine andere Software als Hessen und Rheinland-Pfalz. Das KRZN betreut im Kreis Kleve auch die beiden Zulassungsstellen in Geldern und Kleve.

Ein Vorfall wie in den beiden Bundesländern schließt der Kreis aus. "Die Daten des Straßenverkehrsamtes werden beim KRZN in einem besonders geschützten Bereiche gespeichert", erläutert Elkes Sanders, Sprecherin des Kreises Kleve. Die Verbindung zwischen Zulassungsstelle und KRZN erfolge über ein separates Netzwerk, das rein intern und nach außen nicht offen sei. Direkt online könne man von außen nur auf wenige Bereiche zugreifen. So können sich Autofahrer das Wunschkennzeichen reservieren oder einen Termin vereinbaren. Ein Auto an- oder umzumelden geht nur online überhaupt nicht. "Dafür kann von zuhause aus nur der Zulassungsvorgang gestartet werden, jeder muss persönlich in die Zulassungsstelle kommen", erläutert Elke Sanders. Alle Online-Verfahren im Straßenverkehrsamt würden über ein so genanntes DMZ abgewickelt. Die "Demilitarized Zone" bezeichnet ein Computernetz mit sicherheitstechnisch kontrollierten Zugriffsmöglichkeiten auf die angeschlossenen Server. Die in der DMZ aufgestellten Systeme werden durch Firewalls gegen andere Netze abgeschirmt. Durch diese Trennung kann der Zugriff auf öffentlich erreichbare Dienste gestattet und das interne Netz vor unberechtigten Zugriffen geschützt werden.

"Auch nach den Angriffen gab es für uns keinen Anlass, etwas zu verändern. Der Betrieb in den Zulassungsstellen läuft normal weiter. Wir fühlen uns sicher mit dem KRZN", sagt die Kreis-Sprecherin.

(RP)
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