Kevelaer Kevelaers Spielplätze: Aus alt wird neu

Kevelaer · Gleich zwei Flächen statteten Mitarbeiter des Bauhofs mit neuen Attraktionen aus. Dafür nutzten sie schweres Gerät. Flatterband schützt noch vor verfrühter Benutzung. Nächste Woche kann dann geschaukelt werden.

 Landschaftsgärtner Matthias Föhles gibt sich am Spielplatz Theodor-Bergmann-Straße viel Mühe mit dem Bagger: Die Kinder sollen es dort bald richtig schön haben.

Landschaftsgärtner Matthias Föhles gibt sich am Spielplatz Theodor-Bergmann-Straße viel Mühe mit dem Bagger: Die Kinder sollen es dort bald richtig schön haben.

Foto: Jürgen venn

Kaum hörbar flattert das rot-weiße Absperrband im Wind. Es schützt das neue Klettergerüst auf dem Spielplatz Heykampring vor abenteuerlustigen Eroberern im Kindergartenalter. Noch liegt das penibel ausgeschachtete Rechteck um das Gerüst im Schatten. Bis die Sonne untergeht, wird es mit Rindenmulch ausgefüllt sein, als Fallschutz, und das neue, 2500 Euro teure Gerüst ist bespielbar.

Still ist es auf dem gepflegten Platz, auf dem es neben dem neuen Gerüst noch einen Sandkasten, eine Rutsche, drei Reckstangen, einen Kletterturm, ein Wipptier und eine Tischtennisplatte gibt. Die Mitarbeiter des Bauhofs sind schon weitergezogen.

Diesmal liegt der Arbeitsplatz in der Sonne. Tatort ist der Spielplatz auf der Theodor-Bergmann-Straße. Landschaftsgärtner und Mitarbeiter des Bauhofs, Daniel Gatz, trägt den Querbalken der neuen Vogelnestschaukel und lässt ihn mit leisem Plumps in das Gras fallen.

Im Hintergrund erklingt monotones Motorengeräusch. Matthias Föhles von der Firma Bergmann hat sich in den kleinen Bagger gesetzt und schachtet das nächste Loch aus. 3,50 Meter mal 4,70 Meter groß soll es werden. Genügend Platz für den Fallschutz, damit im Falle eines Falles das Kind weich fällt.

Erde rieselt von der Baggerschaufel in den Anhänger. Nach wenigen Minuten ist der Anhänger voll. Nur dort, wo die Fertigfundamente reinkommen, ist noch ein bisschen Feinarbeit nötig. Zunächst sind aber alle Mann beim Aufbau der Vogelnestschaukel gefragt. Anders als das aufwendige Klettergerüst wird die Schaukel vor Ort montiert. Daniel Gatz und der Kollege und gelernte Zimmermann Carsten Krebbers schleppen zwei weitere Balken herbei. Zum Festschrauben steigt Krebbers auf eine Leiter, Föhles hält gegen. Der Wind blättert die Seiten der nicht genutzten Aufbauanleitung um. "Wir brauchen die nicht", sagt Gatz ganz ruhig. "Wir machen das jedes Jahr." Bei 64 Spielplätzen im gesamten Kevelaerer Gebiet schätzt Wolfgang Tonnen von den Kevelaerer Stadtwerken die Zahl der Schaukeln auf 40 bis 50 Stück. Toonen ist Ansprechpartner für die Spielplätze. Sukzessive werden die Spielgeräte über die Jahre erneuert. "Zehn Jahre ist die normale Haltbarkeit", sagt der Spielplatzspezialist. Wo und was ausgetauscht wird, das entscheidet die Spielplatzkommission. "Es sieht so wild aus, weil wir direkt alles umgestalten", entschuldigt sich Toonen für den Anblick auf dem sonst idyllischen Platz am Ende der Theodor-Bergmann-Straße.

Eine Frau kommt auf ihn zu, aufgeschreckt durch die Baugeräusche in dem sonst sehr ruhigen Wohngebiet. "Ich wollte nur mal gucken, was sie für Pläne haben. Ich bin nämlich die Nachbarin." Rollrasen kommt bald, sagt Toonen, und die Vogelnestschaukel. "Ach, die ist auch schön", sagt die Nachbarin, die auch gleich mitteilt, dass sie zwei kleine Jungs, Enkelkinder, hat.

Nur noch das Geräusch der Ratsche ist zu hören. Und dann gar nichts mehr, außer Vogelgezwitscher. Zwangspause für die Arbeiter. Es fehlen vier Schrauben im Paket. Die Suche wird sie bis nach Straelen führen. Bis die Sonne untergeht, steht aber auch die Vogelnestschaukel. Und nächste Woche kommen die Fallschutzplatten, dann kann mit Sicherheit auch geschaukelt werden.

(bimo)
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