Kevelaer Kevelaers Kunstbummel deutlich geschrumpft

Kevelaer · Nur zwei Galerien wurden in diesem Jahr beim Rundgang durch die Innenstadt angesteuert. Auch Besichtigung des von Bert Gerresheim gestalteten Papstportals an der Basilika war Teil des Galerienbummels.

 In der Galerie Heinz Janssen sahen sich die interesserten Kunstliebhaber genau um.

In der Galerie Heinz Janssen sahen sich die interesserten Kunstliebhaber genau um.

Foto: Gerhard Seybert

Der traditionelle Galerienbummel am Ostermontag ging diesmal nur durch zwei Kevelaerer Galerien. Mit nur wenigen Besuchern führte die Kunsthistorikerin Dr. Cora Eggers-Wrublick zunächst zur Galerie Janssen, wo sie bestens Bescheid wusste. Gästeführerin Marianne Heutgens sieht Bert Gerresheim als halben Kevelaerer. Sie leitete die Gäste später noch zu dem von ihm gestalteten Papstportal.

Die Galerie, die mit dem Düsseldorfer einen Exklusivvertrag hat, stellt auch viele maßstabgetreue Skulpturen mit identifizierbaren Botschaften von ihm aus. Die zum Teil versilberten Plastiken haben einen hohen Wiedererkennungswert. Aber auch Werke von Günther Uecker und Heinz Mack, beides Zero-Künstler, standen im Mittelpunkt der kunsthistorischen Erklärungen.

Vom international bekannten Künstler Leander waren neben einigen Frühwerken großformatig grafisch engere Landschaften zu sehen. Die 50-jährige Christel Andrea Steier fängt in ihren Werken mit vielen übereinander gespachtelten Farbschichten die Atmosphäre der Umwelt ein. Hein Bohlens Werke sind wie die Mischung innerhalb der Galerie Janssen halb abstrakt, halb gegenständlich.

Im Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte sind derzeit interessante Werke des 1933 in Kevelaer geborenen Künstlers Karl Ricker (2001 in Geldern gestorben) zu betrachten. Neben zahlreichen "Ingrid"-Bildern hat sich der niederrheinische Künstler bei "Kopfweidengesichter" von Hanns-Dieter Hüschs Versen inspirieren lassen: "Die Weiden haben hier Gesichter, Kopf und Kragen. In jeder Weide steckt ein toter Dichter und wagt nichts mehr zu sagen". Seine Porträts in Tusche, Mischtechnik, mit Bunt- oder Bleistift versteckt er aber auch in andere Gemälde.

In der Galerie Kocken laufen die Vorbereitungen für die Ausstellung des russischen Künstlers Alexander Danov (18. Mai bis 30. Juni). Derzeit begeistern die sehr farbenfroh leuchtenden Werke von Wenzislav Iliev, die "scheinbar laut, aber doch sehr ausgewogen sind", meint Herbert Kocken zur Ausstellung mit dem Titel "Ein Feuerwerk der Farben im Frühling - zwischen Abstraktion und Figürlichkeit". Der "Gold-Vogel" passt sehr gut zum österlichen Geschehen. Weitere Titel von Iliev sind "Meine Freiheit", "Sonnig", "Blumen mit Zitrone" oder "Insel der Träume".

Wenzislav Iliews Frau Christiane Gollmer verarbeitet dann das, was ihr Mann übrig lässt. Mit einer 100-prozentigen Verwertung von Farbentuben holt sie das Letzte heraus und macht ganz neue Kunstwerke daraus.

(list)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort