Kevelaer Kevelaerer Schüler mit eigener Fabel

Kevelaer · Die Sechstklässler des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums zeigen "Füchse haben kurze Beine". Zuschauer im Konzert- und Bühnenhaus begeistert. Werk mit Parallelen zum Leben der Jugendlichen regt zum Nachdenken an.

 Das gesamte Ensemble des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums genoss am Schluss den ausführlichen Applaus.

Das gesamte Ensemble des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums genoss am Schluss den ausführlichen Applaus.

Foto: privat

Auch die Tierwelt findet es gar nicht toll, auf dem Flughafen festzuhängen - und das dann auch noch für mehrere Tage. Während das Personal in Form des Hundes (Matthias Haeßl) die Wartenden immer wieder vertröstet, geht es in der "Animal Lounge" so richtig rund.

Der Tiger (Elena Rouenhoff) ist ein eingebildeter Fernsehstar. Der Affe (doppelt besetzt mit Lina Janßen und Katja Lingen) ist tablettenabhängig und wird stets von der Gans (Saskia Wolters) gereizt. Diese durchwühlt nämlich alle paar Minuten ihre Handtasche auf der Suche nach ihrem Reisepass. Ganz stolz auf seinen Pass ist der Panda, denn da ist der wichtige Artenschutz-Stempel drin, der ihm eine VIP-Behandlung garantiert. Abgerundet wird die chaotische Truppe durch zwei Schafe (Charlotte Rossmann und Emily Schleicher). Die beiden sprechen nicht nur stets parallel, sondern sie sind auch noch ziemliche Besserwisser. Bewegung kommt in den ewigen Wartetrott, als der Fuchs (Guilia-Fily Reykers) plötzlich erscheint. Der so gewitzte wie manipulativ-verlogene Schlaukopf stellt Fragen und bekommt heraus, dass seit über drei Tagen keine Menschen mehr auf dem Flughafen sind. Da ist endgültig das Maß voll, und die Lounge-Tiere rebellieren. Doch alle müssen am Ende noch erleben, dass doch etwas dran ist an dem Spruch "Füchse haben kurze Beine".

Das ist auch der Titel des Theaterstücks der sechsten Klassen des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums, das auf der Basis eines Textes von Ulrich Hub entstanden ist. Birgit Coersmeier und Dr. Sebastian Soppa waren die betreuenden Lehrer des Projekts, für das sich seit Oktober die Kinder einmal pro Woche trafen. Am Ende der Geschichte lernten alle Tiere schließlich eine wichtige Lektion und ließen sogar wortwörtlich ihren Ballast im Flughafen zurück, als sie wieder in die freie Natur aufbrachen.

Neben der eigentlichen Grund-Handlung gab es vier verschiedene Episoden, die extra von den 28 Teilnehmern der AG neu dazu geschrieben wurden. Herrische Gorillas, Polizei-Löwen, eine Erdmännchen-TV-Crew sowie eine gesamte Stinktierfamilie gaben sich dabei in der neumodischen Fabel die Ehre. Genau wie im eigentlichen Theaterstück wurden dabei immer wieder Parallelen zum richtigen Leben der Jugendlichen gezogen, "was ich sehr schön fand", lobte Besucherin Petra Knappmann bei der Aufführung im voll besetzten Konzert- und Bühnenhaus. Sie fand es toll, "mit welcher Begeisterung die Kinder bei der Sache waren", und ihrem Sohn Lukas (7) hat besonders gut "das schöne Kostüm und die Darstellerin des Fuchses" gefallen. Zuschauer Uwe Wassen war ebenfalls begeistert von dem "großen Aufwand, der hier betrieben wurde und der sich absolut ausgezahlt hat".

So gab es während der hineingeschriebenen Momente sogar noch kleinere Tanz- und Musikeinlagen zu bestaunen, die mit effektvoller Beleuchtung das Stück noch lebhafter gemacht haben. Insgesamt ein beeindruckender Auftritt.

(cnk)
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