Kevelaer Kevelaerer feiert 150 Jahre Basilika

Kevelaer · Zum Weihetag der Basilika hatte die Pfarrgemeinde zum stimmungsvollen Triduum geladen - und es war ein Wochenende voller Höhepunkte. Trotz der Fußball-WM war das Gotteshaus am Freitag prall gefüllt.

Feierlichkeiten in Kevelaer: 150 Jahre Marienbasilika
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Feierlichkeiten in Kevelaer: 150 Jahre Marienbasilika

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Foto: Ostermann, Olaf

Ein bisschen Sorgen hatte man schon, dass am Freitagabend Kapellenplatz und Kirche leer bleiben würden, war doch um Punkt 18 Uhr nicht nur Auftakt der Kevelaerer Feierlichkeiten mit Marienlob und Festhochamt - sondern auch zeitgleich WM-Viertelfinale-Anstoß Deutschland-Frankreich. Aber die Kevelaerer sind marientreu, die Basilika war prall gefüllt - das Pfarrorchester St. Sixtus Haltern gestaltete mit, und Pastor Rolf Lohmann belohnte alle kurz vor dem Ende des Festhochamtes mit der erlösenden Nachricht. "Liebe Gemeinde, es steht 1:0."

Für Gänsehaut hatten zuvor die beiden musikalischen Geister St. Mariens, Elmar Lehnen (Organist) und Romano Giefer (Chordirektor Basilikamusik) mit einer Uraufführung gesorgt. Beim "Segne Du Maria", eine synfonische Fantasie von Romano Giefer, und dem Kyrie und Gloria von Elmar Lehnen (abgeleitet aus der Komposition Ave spes nostra) wirkten alle mit: Bläser und großer Chor, Streichorchester, Kinderchor, Orgel und Gemeinde - eine ergreifende und bewegende musikalische "Teamarbeit", die kaum besser umsetzbar war.

Anschießend wurde rund um Pastors Höffken" fröhlich Gemeindefest gefeiert - und das in den päpstlichen Farben geschmückte Basilika-Tor, dass die Nachbarschaften gebaut und dekoriert hatten, durfte eingehend bestaunt werden. Rund um "Pastors Höffken" waren einladende Bierzeltgarnituren aufgestellt - die dankbar angenommen wurden. Die Turmbläser der Basilikamusik grüßten kurz vor Mitternacht dann vom Turm aus alle, die bei Bier, Wein, Messdiener-Cocktails und Würsten noch gesellig ausharrten.

Dabei gab es so manchen Blick zurück auf die Geschichte des wunderschönen Gotteshauses. Die feierliche Konsekration der Basilika fand am 4. Juli 1864 statt. Bei ihrem Bau sind laut Pastor Rolf Lohmann sechs Millionen Backsteine verwendet worden. Auch 915 Kubikmeter Haussteine waren nötig, um die Basilika in ihrer heutigen, prächtigen Form entstehen zu lassen. Sie ist auf einem kreuzförmigen Grundriss errichtet und lehnt sich von der Architektur her an die hochgotischer Kathedralen an, so der Rektor der Wallfahrt weiter.

Zur Bedeutung der Basilika für Kevelaer findet Pfarrer Lohmann schnell Worte: "Hundertausende von Pilgern feiern hier jährlich die Geheimnisse des Glaubens. Und für die Kevelaerer selbst ist die Marien-Basilika neben der Gnadenkapelle die geistliche Heimat und der Ort, wo der Glaube gefeiert wird." Anschließend vergaß Lohmann nicht, sich bei den vielen Helfern in der Vorbereitung des Triduums zu bedanken - und für das wunderbar geschmückte Hauptportal.

Mit einem prächtigen Pontifikalamt mit dem Erzbischof von Luxemburg, Jean-Claude Hollerich, erlebte dann der Sonntag einen absoluten Höhepunkt. "Schön, dass Sie hier sind", so Pastor Rolf Lohmann. "Schön, dass Kevelaer und Luxemburg näher rücken und gemeinsam mit Maria in die Zukunft gehen." Von den Stufen der Basilika erteilte der Gast aus Luxemburg den Päpstlichen Segen - schöner hätte man das geschmückte Portal nicht in Szene setzen können. Die Ensembles der Basilikamusik schlossen dann erneut sehr stimmungsvoll das Triduum ab - nicht ohne schon jetzt eine gewissen Vorfreude auf die Festwoche im Oktober (19. bis 26. Oktober) aufkommen zu lassen.

(mk)
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