Kevelaer Kevelaerer auf Karpfen-Jagd

Kevelaer · Ingo Springfeldt ist leidenschaftlicher Angler. Seine Freizeit verbringt er an den Seen der Region auf der Jagd nach bis zu 30 Kilo schweren Karpfen. Seine Köder kocht er selbst. Sie schmecken nach Erdbeere oder Orange.

"Es ist ein Virus, den man nicht mehr los wird", so beschreibt Ingo Springfeldt sein Hobby, das er seit vielen Jahren leidenschaftlich ausübt. An den Wochenenden zieht er los an die Seen der Region — manchmal aber auch bis nach Holland oder Frankreich — immer auf der Suche nach den größten Karpfen. Im Gepäck hat er kiloweise Equipment, doch das schleppt er gerne zum Angelplatz. Seine Trophäe ist nach der Jagd das Foto mit dem Riesen.

Für seine Fische stellt sich Ingo Springfeldt gerne an den Herd. "Die Köder — sogenannte Boilies aus Maismehl, Hanf und Soja — stelle ich selbst her", sagt er und dreht dabei einen der leuchtend orangenfarbenen und nach Kaugummi duftenden Köder zwischen Daumen und Zeigefinger hin und her. "Die gibt es in allen möglichen Varianten zu kaufen: mit Erdbeer- oder Bananengeschmack und auch mit Knoblauch, denn darauf schwören viele Angler", sagt er und lacht.

Doch "riechen" die Fische das Aroma? "Ich glaube nicht, dass sie den Unterschied riechen", meint Springfeldt amüsiert. "Aber die Boilies sind in Alkohol getränkt, und damit können die Fische schon etwas anfangen." Mancher Angler ist sich sicher: Im Frühjahr mag es der Fisch fruchtig, im Herbst proteinreich, weiß der Kevelaerer.

Tipps und Tricks, wie man den Karpfen am besten an die Leine bekommt, gibt es viele. Und die sind wichtig, denn leicht machen es die Fische den Anglern nicht. "Da liegt aber auch der Spaß. Wenn man es mit einem richtigen Kämpfer zu tun hat, ist das eine echte Herausforderung", sagt Springfeldt. Hat er sich einen guten Platz am See ausgeguckt, wird dieser Bereich "vorbereitet". "Ein paar Tage lang füttere ich die Karpfen an. An dem Tag, bevor ich angeln möchte, bekommen sie nichts. Und wenn alles gut läuft, beißen sie dann am großen Angeltag auch an." Manchmal klappt es sofort, manchmal beißt tagelang kein Karpfen an.

Rund 47 Pfund wog der schwerste Karpfen, den Ingo Springfeldt bisher geangelt hat. Bis zu 30 Kilogramm können die Riesen wiegen. "Man muss sich manchmal schon etwas Geniales ausdenken, damit die Karpfen anbeißen. Und wenn man Pech hat, hat man einen anderen, kleineren Fisch an der Angel", berichtet er. Um seinen Köder möglichst ideal zu platzieren, schickt er ihn mit Hilfe eines GPS-gesteuerten Futterbootes an die richtige Stelle im See. "Das ist elektrisch, so kann der Köder exakter platziert werden, als wenn ich die Leine auswerfe."

Gerne ist der Angler am See der Wettener Interessengemeinschaft unterwegs. "Aber ich bin auch immer wieder auf der Suche nach neuen Jagdrevieren", sagt er und lacht. Die größten Fische, weiß er, fängt man in Frankreich. "Dort setzen sie extra Rekord-Fische in die Seen. Das kostet dann aber auch 200 Euro, um dort angeln zu dürfen."

(RP)
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